Samstag, Juli 11, 2020

Stuwmeer revival


...ein wenig angefixt durch einen der "Aufrechtesten" im Zirkus (Jürgen Opladen) befinde auch ich mich aktuell auf einer Art "Nostalgietour" an den Gewässern meiner anglerischen Vergangenheit.

Wie ich nun schon mehrfach berichtet habe, kann man sich hier im Westen aktuell nicht so recht entscheiden... während einerseits etwa ein Dutzend meiner Heimatvereinskollegen nahezu Wochenende für Wochenende zu Veranstaltungen an unterschiedlichsten "Commercials" reisen, dominiert an den Vereinsgewässern selbst nach wie vor der veranstaltungstechnische "lock down". Das ist zwar "faszinierend" wie ein allseits bekannter Marsianer sagen würde, aber auch nicht zu ändern...

Obgleich ich auch das Commercialangeln durchaus schätze, wird es dennoch nie meine "ganz grosse Liebe" werden - ich liebe die Abwechslung - ich brauche ab und an die Strömung im Kanal - und ein Netz voller Rotaugen macht mich mindestens ebenso glücklich wie drei Netze plus X voll mit gut genährten Weiherkarpfen - dann wieder stelle ich mich auch gerne mal der Herausforderung der Kleinfischanglei oder des Brassenfeederns - und letztere zwei Disziplinen eben sind am Stuwmeer in Kerkrade gefagt, wohin es mich dann gestern wieder mal zog. Also dann - frei nach dem Motto "kaum schaut man 15 Jahren nicht hin" - siehe Bild oben aus 7.2005 - wer mir jetzt Mails zur Haarfarbe oder Figur schreibt, kommt auf die Spamliste ;-)

Im Grunde begann es dann auch wie damals - denn "Bruder Achim" reiste am Freitagmittag an und wir starteten gemeinsam zu einem Trainingsdurchgang. Durch die extrem mageren Ergebnisse der Vorwoche gewarnt, wollten wir eine gesplittete Taktik mit Stippe und Feeder probieren... das Ganze gestaltete sich recht schnell zu einem Stückzahlfischen - es lief wirklich extrem gut und nach knapp vier Stunden waren wir uns sicher, mit Kleinfischen zumindest einen der i.M. etwa 2,0 bis 2,5 kilo Stuwmeerschleimer kompensieren zu können - wenns gut lief auch zwei... parallel sollte gleich zum Beginn ein Futterplatz für die Feeder angelegt und im Laufe des Matchs unterhalten werden um flexibel auf Unvorhergesehenes vorbereitet zu sein.

Dann kam der Sonntag und das Los brachte uns mit Platz 11 und 14 doch recht nah zusammen. Dennoch waren es zwei unterschiedliche Sektoren, denn die waren mit nur je 6 Anglern recht klein gehalten.

In meinem Sektor war die zuvor zurechtgelegte Taktik dann schnell Historie, denn am "Kopf" wurde gleich vom Start weg mit guter Frequenz Kleinfisch gefangen, der ganz einfach nicht den Weg in die Sektorenmitte fand - als dann nach ziemlich präzise einer Stunde auch noch die erste 2,5 kg Platte gefangen wurde, war klar, dass die Option Kleinfisch heute zumindest auf diesem Platz nicht punkten würde. Folglich musste die Feeder früher als geplant in Anschlag gebracht werden um den Bonusfisch zu bringen... der dann auch nach ca. einer Stunde kam und gleich noch ein Zweiter hinterher... lange roch das nach Sektorensieg, doch etwa 30 Minuten vor Schluss verliess noch so ein Bolide das Wasser und verschwand in einem Setzkescher - am Ende waren das dann bei mir mit ein paar ganz wenigen Kleinstfischen zusammen 4,5 kg - leider getoppt vom sehr angenehmen Nachbarn Jo Schlijper, der es mit zwei echten Brassenopas auf stolze 4,8 kg brachte - (der Sektoren Dritte (St. Bijlebijl) brachte es mit der Stippe leider nur noch auf 700 gr)... knapp vorbei ist auch daneben - aber ejal jewäss - unter den Umständen und nach ca. 10 Jahren ohne Brassenfeedern am stuwmeer dick zufrieden.

Besser noch machte es Achim - da auf der Feeder in seinem Sektor gar nichts ging, stippte er recht konsequent durch und sammelte gerade zum Ende hin Fisch um Fisch... zusammen immerhin rund 2,7 kilo - und der Plan zur Kompensation einer Brasse ging exakt auf, denn P. Douven fing diese Brasse (an der Stippe), landete aber mit knapp 2 Kilo auf Platz 2.

Etwas besser lief es bei den Spitzengewichten in den Sektoren 1 und 4. Zwar waren es in Sektor 4 auch nur 2 Fische, die Peter de Koning zum Sektorensieger machten, jedoch hatte einer davon einen Bart (Karpfen) und der brachte ordentlich Gewicht zur Waage - 6,6xx kg reichten dennoch nur zu Platz 2 gesamt, denn in Sektor A gelang es einem Angler, doch noch 3 Brassen zu verhaften und das reichte dann mit 6,7 kg zum Gesamtsieg.

Im Gesamtklassement Platz 4 für Achim und Platz 5 für mich - sicher recht ordentlich :-) - allen Siegern und Platzierten gilt nochmals unser Glückwunsch!

Sicher wird es in Kürze auch das Ergebnis noch als Liste geben - die werde ich dann gerne ergänzen...

...und schon ist sie da


Fazit:

Nach langen Jahren der Abwesenheit war es mal wieder neh schöne Erfahrung in Kerkrade am Stuwmeer zu angeln... neben vielen alten Bekannten gibt es auch einige neue Gesichter - das Warten auf den Bonusfisch macht das Ganze zwar hier und da ein wenig zur Lotterie - doch die gehört doch irgendwie oft dazu - mal ist es das Losen mal der last minute Fisch und hier eben der hoffentlich "einmal mehr wie Du" krumme Feedertop... ein wenig beängstigend allerdings ist es doch immer wieder zu sehen, dass die Generation 50+ mittlerweile auch hier nahezu die Angeljugend darstellt - wo soll das noch hinführen :-(