Montag, Mai 07, 2018

Wachwechsel oder trügerische Stille


... nachdem der Fokus in den letzten Wochen und Monaten doch eher auf der heimischen Szene lag, will ich heute mal wieder einen Blick zu unseren westlichen Nachbarn wagen... und was läge da näher, als das letzte (Topcompetitie) Wochenende zu beleuchten. Vielleicht nochmal (zur traurigen) Erinnerung... längst sind auch die Verhältnisse in den Niederlanden so, dass sich hinter der (dort allerdings im Gegensatz zur BRD extrem breiten) Spitze, kaum noch etwas tut. Sprich bei lokalen Angeln herrscht nicht selten Tristesse und mit 10 bis max. 30 Teilnehmern ist man dort schon gut bedient. Ausname sind sicherlich die Angeln an den Carp O Drome Gewässen, die gut organisiert und besucht sind. Alles was aber bei veranstaltungen an Kanälen oder Flüssen über 30 Teilnehmer geht, darf ansonsten schon als Erfolg gefeiert werden.

Und da ich einmal dabei bin, will ich auch gleich noch mit einem weiteren Irrtum aufräumen, der mir in meinen vielen Gesprächen insbesondee mit deutschen aber auch anderen Anglern, die sich für die NL Szene interessieren, immer wieder begegnet:

Die Serie "Team van het jaar" ist eine reine Privat- bzw. Vereinsveranstaltung und keineswegs wie (oft fälschlicherweise) behauptet, die holländische Mannschaftsmeisterschaft.

Um es deutlich zu sagen - im Angelsportverein "Team van het jaar", den man aus organisatorischen Gründen und auf private Initiative ins Leben rief um diese Serie rechtssicher zu veranstalten, angeln auch viele der NL Topteams!!! - insofern sitzt dort ohne jeden Zweifel schon wahre Klasse am Wasser - doch der zu gewinnende Titel ist bis auf die (nochmals) absolut berechtigte Würdigung, dennoch nicht gleichzusetzen mit dem nationalen Mannschaftstitel. Streng genommen könnte man von einem Mannschaft-Vereinsmeistertitel des vermutlich stärksten Holländischen Angelvereins sprechen :-)

ALLE nationalen NL Titel aber werden ausschliesslich durch den dortigen Verband "Sportvisserij Nederland" organisiert und über die Topcompetitie bzw. die "NK" (nationaaal kampioenschap - sprich Holländische Meisterschaft) entschieden - die Regel ist also erschreckend einfach - keine Topcompetitie oder NK - kein nationaler Titel - soviel zur Erläuterung oder Begriffsbestimmung.

Werfen wir nun einen Blick auf die Topcompetitie der letzten Jahre, so fällt insbesondere Eines auf... die Teams Maver-Zammataro, dutch lions - heute Team Limburg, das team van den Eynde NL und das team Sensas bestimmten die Szene des aktuell 19 Teams (je 5 Angler) starken Feldes. Geangelt wird übrigens mit internationalem Ansatz - so finden sich durchaus auch z.B. prominente Belgier wie Guido Nullens, Luc Vercammen oder der INTERPOLE 3te des Vorjahres Christoph Houbarth regelmässig in den Aufstellungen. Wirklich auffallend ist jedoch, dass seit diesem Jahr ein neues Team ganz oben mitmischt - dies ist das Team Efezet Trabuco Fishing Team. Franz v. Berkel und Wim Fuhler sind dort zwar sicher auch international bekannte Gesichter - doch interessant ist insbesondere, dass dort auch regelmässig die junge Garde zum Einsatz kommt - so glänzte beispielsweise am letzten Wochenende dort erneut Jeffrey Bakkernes, der erst im Vorjahr durch den Verband mit dem Titel "Sporttalent des Jahres" ausgezeichnet wurde. Zudem führt er nach 4 Wertungsdurchgängen auch noch die Gesamtwertung an... es ist schon faszinierend, was da in Holland heranwächst... denn Ramon Ansing, der auch gerade mal dem Juniorenalter entwachsen ist, mischt ebenfalls schon seit Jahren ganz oben in der TC mit...

Was aber heist das Ganze nun in Zahlen?

Nachdem das team Evezet bereits das erste Wochenende dominierte und auch den 3ten Durchgang mit einem Topergebnis von 1 - 1 - 1 - 2 - 12 klar für sich entscheiden konnte, gab es am Sonntag erstmals einen kleinen Dämpfer - wenn man Platz 3 von 19 Teams und gerade mal 7 Punkte Rückstand auf den Sieger (beide Sensas Teams) denn als Dämpfer titulieren will. In der Gesamtwertung führt man zwar auf dem Papier mit fast uneinholbar erscheinenden 44 Punkten vor den üblichen Verdächtigen.

1 Evezet Trabucco Fishing Team 89
2 Maver-Zammataro 133
3 Sensas Nederland 135
4 Team Limburg 141
5 Van den Eynde Nederland 146
6 Team Sensas 18 161
.....

Doch nun kommt das ABER - denn das letzte Wochenende der TC 2018 findet quasi wieder vor unserer Haustüre hier im Westen statt. Am letzten Septemberwochenende treffen sich die NL Cracks parallel zur INTERPOLE18 am Lateraalkanal - es wird also diesseits der Maas in der Provinz Limburg geangelt - Haus- und Hofgewässer von team Limburg und auch in der vdE Truppe finden sich ein paar echte Gewässerkenner. Wer also schon auf eine Teilnahme an der INTERPOLE am Julianakanal verzichten möchte ;-) , der hat hier die Möglichkeit, mal einen Blick auf das ganze Spektakel der TC zu werfen.

Blicken wir dann dazu noch ein paar Monate zurück, gab es auch in 2017 die letzten 2 Durchgänge der TC an diesem Gewässer.... und damals sah es an Tag 1 so aus

1 Maver - Zammataro 21
2 Van Den Eynde Nederland 27
....
9 Evezet Trabucco Fishing Team 51 

und Tag 2 ähnlich

1 Van Den Eynde Nederland 21
2 Maver - Zammataro 24
...
5 Evezet Trabucco Fishing Team 42

zu sicher sollten sich die Mannen der Efezet Truppe also noch nicht fühlen - denn beide bekannten Gewässer in Limburg (Juliana- und Lateraalkanal) sind echte Prüfsteine für jeden Angler... und eben ganz anders als die Kanäle in Nordholland. Dazu muss ich für die Angler aus dem Westen gar nicht erwähnen, dass sich die (IN ALLEN EHREN) "Altinternationalen" aus dem team Limburg nicht kampflos geschlagen geben werden... und sicher auch noch andere teams nach ganz oben schielen - so oder so wird es sicher ein spannender Streit, denn der Teamsieger der TC fährt zur Club WM - und auch auf die Plätze 2 und 3 warten Berufungen zu namhaften internationalen Veranstaltungen wie z.B. dem "Walterland" in Ungarn.

Also dann - schaun mer mal - zwar habe ich am letzten Septemberwochenende auch ein "kleines Hegefischen am Kanal" vor der Brust - aber sicher werde ich in den ersten Oktoberwochen die Zeit finden, auch noch auf das Finale der TC zurückzukommen.

Dienstag, Mai 01, 2018

der Rost muss runter



Hallo Sportfreunde,

wie Ihr vermutlich schon feststellen konntet, habe ich den festen Plan, dem beruflichen Alltag in 2018 wieder ein wenig öfter zu entfliehen und mich den schönen Dingen des Lebens zuzuwenden... ergo wird endlich wieder mehr geangelt...

Nun - angeln mag man zwar grundsätzlich nicht verlernen - aber ich kann Euch aus eigener Erfahrung berichten, dass es nach fast 2 Jahren ohne grosse und ständige Wettkampfpraxis am Stillwasser ganz einfach nicht mehr so leicht von der Hand geht... da wo es früher bei Beissflaute sofort den Plan B gab, da brauchts doch heute einfach neh Weile, bis das Blei an der richtigen Stelle - das Vorfach die richtige Länge - oder der Haken die richtige Grösse hat - ganz zu schweigen von der Köderwahl, die beim "Karpfen"angeln (hier schliesse ich mal alles ein, was sich K1, Giebel, Karausche usw. nennt) mittlerweile, wie ihr alle wisst, einen Berg an Ködervarianten gibt, von denen längst nicht alle an jedem See funktionieren.. und gerade da brauchts dann Gewässerkenntnis.

Doch für eben diese Kenntnis brauchts dann neh Menge Veranstaltungen - denn alleine am Weiher mag zwar ganz nett sein - doch da geht halt auch oft Alles und Jedes - wie ich auch diese Woche wieder erkennen musste.

So also sah ich mit Freude dem heutigen Tag entgegen - ein lokaler Angelverein lud zum Koppel und was kann es für mich schöneres geben als ein Koppel mit meinem alten und dennoch ewig jungem Kollegen Achim Achterath. Die Stammleser werden sich erinnern - denn Achims Name fehlte in früheren Jahren in nahezu keinem Bericht in diesem Blog... und ich darf vorweg nehmen, dass wir durchaus noch einige weitere gemeinsame Angeltermine in 2018 auf der Agenda haben.

Nun aber zum Angeln - der geloste Platz schien nicht Fisch und nicht Fleisch - die Konkurenz dafür allerdings schon neh echte Hausnummer - "Fallobst" sucht man hier am Gewässer zumeist vergeblich!

Das Regelement gab vor - einer Rolle einer Stippe - und auch da sind die Fronten bei Achim und mir dann schnell geklärt... er ist ganz einfach von je her viel mehr der Rollenakrobat von uns Beiden während ich meine Stange ganz einfach liebe und nur im äussersten Notfall gegen die Rolle eintausche...

Los gings dann also um 9:00 Uhr mit 15 Koppeln... und relativ schnell kamen die ersten Bisse und auch die ersten Karauschen und Karpfen... auch bei uns lief es eigentlich ganz gut an - ich kämpfte ein wenig mit Fehlbissen - doch Achim war mit der Match relativ schnell im Fisch und hielt da  durchaus gut mit... dann endlich auch bei mir der erste Fisch - und ... kurz vorm Kescher arividerci... danach wieder langes Warten... und bis zur Pause so gut wie keine Regung mehr...

Nach der Pause im Grunde gleich wieder Bisse - aber auch da nicht wirklich gutes Beissverhalten - es war beinahe zum verzweifeln - egal ob leichte oder schwere Montage - die Bisse waren schlichtweg eine Katastrophe - blieb mal einer hängen, dann leider nicht bis zum Kescher :-( zum Ende hin dann doch noch mal ein wenig Leben am Seil - doch wie es dann halt mal so ist, war das dann eben zu spät... mit gut 20 Kilo sah es nach Zahlen zwar nicht schlecht aus - war es aber ... so wissen wir zwar beide, dass hier heute mehr drin gewesen wäre - doch hätte könnte müsste, wiegt bekanntlich nichts... die Besten brachten heute gute 40 Kilo zur Waage und da gilt es schlichtweg zu gratulieren - besonders freut uns das tolle Abschneiden der jüngsten Teilnehmer Niko Kremer und Richard Gralla...auch die lagen (übrigens gleich neben uns - auch das soll nicht veschwiegen werden) bei ca. 40 Kilo - einfach TOP gemacht Jungs - weiter so - und die beiden grauen Panther hoffen Euch alsbald mal wieder mehr Paroli auch an diesem Gewässer bieten zu können ;-)