Samstag, November 19, 2022

Finale

da kam in dieser Woche schon einiges an E-Mail Verkehr zwischen Jürgen O. und mir zusammen - und immer wieder gings um das eine Thema - WETTER - diesmal hatten die Experten wirklich Alles im Angebot - von minus 8 bis plus 11 Grad - von ganzer Tag Regen bis trocken - und ich konnte es Jürgen nicht wirklich verübeln als er mir gestern dann absagte.

Bei mir hingegen überwog der "jugendliche Leichtsinn" - und zumindest hatte ich "mal was vorbereitet". Und dann?  

Der innere Schweinhund sagt bleibt – das Herz schreit geh

So ungefähr gings mir heute morgen als um 07:30 Uhr der Wecker klingelte

Herz hat gewonnen… ich ging

Futter zu Hause schon ordentlich vorgefeuchtet und das Material auf Minimum reduziert – der Gedanke an den Berg hoch zum Kanal war schon im Kopf. Es sollte sich mit nur zwei "Besteigungen ausgehen" so mein fester Vorsatz!

Das Thermometer im Auto zeigt lausige 2,5 Grad Aussentemperatur – die Scheibenwischer diskutieren noch ob Intervall reicht oder niedrige Dauerstufe angesagt ist.

Boah – freu ich mich heute aufs Angeln 🙈

Bokoi öffnet um Neun – 2 Minuten später stehe ich an der Theke – Frank ist zum Koppel in Schipperskerk aber Mutter Bokoi weiss schon Bescheid und hat den üblichen Liter Caster schon griffbereit.

Kurz noch „nachgeklönt“ wegen Franks Taucheinlage in der Vorwoche und weiter zum Kanal.

Petrus – Du bist der Grösste – 😇 allen Wetterprognosen zum Trotz hörts just in dem Moment auf zu regnen – ok den Wind aus Nordost hätte er auch noch drehen können.

Unfassbar – ich bin nicht alleine – da steht noch ein Angler am Parcours – und der „puckelt“ schon kräftig Material nach oben.

Ich tue es ihm gleich und dank der Vorbereitung und kleinem Aufbau fliegen um 10:15 Uhr die ersten Bälle. Mein vdE Futter heute:

1,5 kilo turbo schwarz

1,5 kilo record gold

1 kilo G5 special

250 gramm crumbs rot

1 Tüte Rotaugen Classic

2 kilo feuchten Lehm

Um 10:16 Uhr sind meine Finger steif gefroren – aber das erste Monsterrotauge bittet zum Tanz und zerrt am Gummi - das wärmt von innen.

Ganz so geschmeidig wie in der Vorwoche geht’s heute zum Beginn nicht los – beim Füttern während starker Strömung war ich wohl doch ein wenig optimistisch – meine Bälle scheinen zwei bis drei Meter versetzt nach rechts am Boden gelandet zu sein – da jedenfalls finde ich nach ner Weile die Fische.

Von Krise wollen die Julianaschiffer heute nix wissen – jedenfalls donnern die mal wieder auf und ab als gäbe es kein morgen…

Dennoch steigen jetzt regelmässig genau die Fische ein, die man sich bei dem Wetter wünscht – problematisch wird allerdings zunehmend das Beködern mit den steifen Fingern… über Hakenwechsel müsste ich neh eigene Geschichte schreiben... eine kurze Pause für einen Smalltalk mit einem NL Kollegen kommt um etwa 14 Uhr gerade recht und erlaubt ein kurzes Aufwärmen.

Auf geht’s zur letzten Stunde, der Kanal hat sich jetzt deutlich beruhigt – kaum noch Schiffe und deutlich weniger Strömung - die leichte Montage läuft wie geschmiert – das waren sicher nochmal 3 bis 4 Kilo in der letzten Stunde - unfassbar was uns der Kanal in diesem Jahr geboten hat.

Am Ende ein mehr denn gelungener Jahresabschluss mit 45 Fischen wovon die Hälfte sicher 500 gr plus war - daraus resultierten beinahe 15 kg - Stipperherz was willst Du mehr (kann ich Dir sagen - wärmeres Wetter) 👍 

Um 15:30 Uhr spende ich unseren Lieblingen in hohem Bogen noch einen letzten kleinen Futterrest sowie ein paar Caster und den restlichen Hanf – packe mein Bündel und mache mich auf den Almabstieg.

Ein warmes Auto mit Sitzheizung ist jetzt genau das Richtige um den ein oder anderen Rotaugendrill nochmal vor dem geistigen Auge nach-zu-erleben…

Für mich wird’s das voraussichtlich für 2022 gewesen sein – Beruf und angenehme private Verpflichtungen stehen ab Ende November auf dem Plan – wie ich lesen konnte, wird Marc Lichter in diesem Jahr wieder sein Jahresabschlussangeln an der Sporthalle Urmond organisieren – allen Teilnehmern auf diesem Wege bereits maximalen Erfolg und hoffentlich angenehmes Wetter.

Allen Lesern besten Dank fürs immer mal wieder reinschauen und die ein oder andere -meist angenehme- E-Mail mit Anmerkungen zu meinem Geschreibsel.

Viele lange Gummizüge - Gesundheit - meinetwegen auch krumme Feederhandteile wünscht Euch der fisherD - bleibt vor allem alle gesund!

Da die Frage ohnehin kommen wird, hier schon die Vorankündigung zur IP 2023:

Geangelt wird wieder vom 21ten bis 24ten September 2023

Programm und Reglement gehen den Stammteilnehmern zum Jahreswechsel zu. Alle anderen sind natürlich auch herzlich willkommen - Anfragen sind über diese Seite - siehe Navigationsbar rechter Bildrand - möglich.

Verabschieden möchte ich mich dann noch mit einem Fangbild des heutigen Tages -wir sehen uns hoffentlich wieder in 2023!



Sonntag, November 13, 2022

Formel 1 ist Kanal

bei aller Freude am Karpfen- oder Commercialangeln mit Gewässern an denen es nahezu Fanggarantie gibt und die Fangmethoden schier endlos zu sein scheinen und (auch das muss ich mal erwähnen) manch einem Kollegen scheinbar leider nichts mehr heilig zu sein scheint 😡. ist und bleibt für mich das Angeln mit der Long Pole am Kanal doch nach wie vor eine ganz andere Liga...

Nachdem diese Disziplin dann insbesondere im Vorfeld bzw. im Rahmen der IP von etwa Ende August bis Ende September hochfrequent auf meinem Terminplan stand, durfte es dann im Oktober auch mal wieder ein wenig ruhiger am Stillwasser zur Sache gehen - Deutschland, Niederlande und Belgien haben hier bekanntlich Viel zu bieten - und dem vispas sei dank, findet die kurze Method Feeder selbst bei einer kurzen Urlaubsreise nach Zeeland einen Platz im Auto und eine Verwendung an fischreichen Grachten in den Touristenstädten - tolle Wildkarpfen biegen hier die feinen Ruten bis ins Handteil 😁

Doch dann kam dieser goldene - oder müssen wir ihn nicht gar "platinfarbenen" Herbst nennen?

13ter November und T-Shirt Wetter am Kanal 🌅☀🌋🔥

Schipperskerk ist bekanntlich nicht unbedingt mein Traumgewässer - gleichwohl liess es aufhorchen, als zum ersten traditionellen Koppelangeln tolle Stückzahlen kleiner Rotaugen gefangen wurden... und da es in den kommenden Wochen aus privaten als auch beruflichen Gründen wenig freie Zeit am Wochenende gibt, stand am Freitagnachmittag der Entschluss, am Wochenende einen Tag am Kanal zu fischen.

Da kam es natürlich gelegen, dass es am Samstag wieder ein Koppelangeln in Schipperskerk gab - der Teilnehmerkreis dieser Angeln ist schon extrem erlesen - es dürfte beinahe unmöglich sein, dort jemanden ohne internationale Titelsammlung zu finden - also fuhr ich kurz dort vorbei um mal zu sehen wie es so läuft und einen Plan für Sonntag zu schmieden.

Vorne auf den niedrigen Plätzen wurden recht ordentliche Schlagzahlen meist handlanger Rotaugen gefangen - auf dem zweiten Stück wars ein gutes Stück ruhiger - mein Spezi Andi Tuk (auch hier nochmal Dank für die kurzfristige Unterstützung mit Castern!!!) koppelte dort heute mit Frank Bokoi. Andi versuchte es lang auf Rotaugen und Frank sammelte vor den Füssen fleissig Grundeln... irgendwas um 200 sollen es nach 3 Stunden gewesen sein .... insgesamt aber wars zwischen Stunde 3 und 4 recht ruhig auf diesem Streckenabschnitt - ein Gefühl, welches mir von der IP noch recht geläufig ist 😕 wobei ich schon staunte, dass selbst die beiden Kopfplätze aus der IP Strecke wenig zu lachen hatten - und fast ein wenig tröstlich zu sehen, dass es auf meinen Stammplatz 3 bis 4 Plätze vom linken Kopf auch anderen heute nicht anders ging...

Wie ich im Nachgang erfuhr, wurden Andi und Frank 3ter im hinteren Sektor mit ca. 5,2 kg - leider fast nur Grundeln - Frank liess dabei nicht unversucht - selbst ins Wasser ist er mitsamt Kiste gesprungen um zu sehen, wo sich die Fische aufhalten 😈 bester Frank - wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen - ich bin mir sicher, wir verstehen uns... den Schaden an Rute und Topsets hätte ich dir natürlich nicht gewünscht - hoffe die Knochen sind zumindest heil geblieben!!! Ich weiss wovon ich da spreche...

Ich war zwar ein wenig überrascht heute von Besucher Harry Klein die Ergebnisse des Angelns zu erfahren _ denn da lagen doch zahlreiche Gewicht über der 10 kg Marke - das Siegergewicht selbst bei 14,xx kg - dennoch bereute ich meine Entscheidung nicht, heute nicht im Hafen sondern direkt im Kanal zu fischen - da es vor der InterPole oft genug in den Schredder ging, entschied ich mich heute nochmal für einen der Schneiderschen "Bergziegensektoren" (Gruss nach Austria) 👦     

Beim Futter hielt ich es einfach - Turbo Schwarz plus Rekord Gold und rote Partikel - dazu Rotaugenduftstoff, Hanf und Caster - auf das Ganze reichlich Taubenmist und schon gings ans Bälledrücken... 

Ich staunte nicht schlecht, als trotz heavy groundbaiting mit 10 Apfelsinen in der ersten Drift schon das erste Rotauge einstieg... kein schlechter Start dachte ich bei mir - 

und um es nicht unnötig spannend zu machen - es wurde einer dieser Tage, die diesen Kanal für mich zu dem machen, was er nun mal ist - nämlich ein absolutes Ausnahmegewässer - Rotaugen mit Gewichten, die (zumindest für mich) jeden Karpfen vergessen lassen - dabei reicht dennoch ein einziger Fehler und das Beissverhalten wandelt sich zur Gänze...

 

das Ganze an feinem Gerät anstatt mit 25er Leine am Pasteschwimmer oder auf der Feederrolle - ganz einfach eine andere Welt.

In Abwandlung des legendären Richard Gere Filmklassikers aus "pretty woman" möchte ich ein wenig philosophieren:

„Entweder mögen sie das Kanalangeln, oder sie hassen es. Wenn sie den Kanal lieben, ist es für immer.“ 

ICH LIEBE IHN!

(zum vergrösseren könnte ihr die Bilder anklicken)