Dienstag, Juni 20, 2017

Null Null Schneider und die wilde Rosi



Hallo Sportfreunde,

es gibt ganz einfach Angelveranstaltungen und es gibt ANGELVERANSTALTUNGEN....

zu Letzteren gehört zweifelsfrei für uns vom Team vdE germany die jährliche Reise zu unseren Freunden vom MAVER team Austria.

Nun sollte sich hoffentlich mittlerweile rumgesprochen haben, dass es ohne Angler zwar keine Veranstaltungen gäbe - und es dennoch schon vorher jemanden braucht, der das Ganze in gelenkte Bahnen bringt... und von eben diesen "jemands" gibts leider viel zu Wenige!

Wie schön, dass man da um die Präsens eines Walter Schneider und seiner Frau Rosi weiss, welche die organisatorischen Fäden für uns vor Ort spinnen, Gewässer besorgen., mit Tips nicht geizen, stets gute Stimmung verbreiten - kurz um - einfach immer da sind, wenn man Sie braucht... da es leider oft viel zu kurz kommt, hier bereits unse Aller DANKE für EUREN wieder mal tollen Einsatz!!!

Nun denn - werfen wir einen Blick auf die Geschehnisse -doch vorweg noch etwas, was mir selbst auf dem Herzen liegt:

Irgendwie habe ich aktuell den Eindruck, dass es immer weniger Angler gibt, mit denen man einen solchen Trip oder eine andere Veranstaltung noch angehen kann. Wir Angler scheinen doch überproportional von den immer größeren Zwängen des Jobs oder der Umwelt allgemein betroffen zu sein... ich hätte mir auch nie träumen lassen, dass selbst ich einmal wenige Tage vor Abfahrt noch vor der Frage stehe, ob ich überhaupt mitfahren kann... ausserdem ist es nicht mehr zu übersehen, dass die immer grossvolumigeren Gerätschaften kaum noch in einem "normalen" PKW passen - geschweige denn eine Anreise mit 2 Leuten in einem Auto möglich ist... am Gewässer angekommen hat man nicht selten den Eindruck, auf einem Gebrauchtwagenmarkt für Kleintransporter gelandet zu sein.... bin mal gespannt, wo das in den nächsten Jahren noch hinführt... die Vorbereitungen zur I-pole jedenfalls lassen nichts Gutes ahnen :-(

doch wie dem auch sei - in jedem Falle stand der Termin für Mitte Juni in Kombi mit einem gesetzlichen Feiertag irgendwann fest und an Bord waren neben dem Autor noch der Quax, der Marc, der Achim erstmals mit Sohn Tim,






der Axel



und der Ronny. Robert musste leider kurz vor Toreschluss noch absagen und blieb somit daheim :-( - ergo fuhren wir getrennt mit 7 Anglern gen Süden, wo uns unsere Gastgeber am Donnerstagmorgen bereits auf einer Anlage im Burgenland erwarteten.

Das Gewässer von Steinbrunn kannten wir bereits von unseren früheren Austria Karpfen Trips und so brauchte es keine grosse Einweisung - Herausragend sei jedoch auch hier erwähnt, dass der Angelverein Steinbrunn es ermöglicht, dass wir hier angeln - auch das kenne ich von deutschen Vereinen leider oft anders...

das Gewässer beherbergt einen geschätzten Fischbestand von um die 8 Tonnen... ergo gehen die Gewichte schnell und deutlich in den mittleren bis hohen 2 -stelligen Bereich / auf den Bonusplätzen kann auch mal die 100 kilo Marke geknackt werden.

Die Fische (primär Karpfen) haben Stückgewichte von gemittelt 2,5 bis 3 Kilo - allerdings fehlen  auch die "Mopeds" nicht, die deutlich über die 10 Kg hinaus gehen - jüngst wurde an der Stippe ein 15 kg Fisch gefangen!

Nach wie vor gewöhnungsbedürftig ist die deutlich spürbare Körperwärme des Nachbarn beim Angeln - denn unsere rotweissroten Freunde scheuen sich selbst bei dieser Angelei nicht, die Plätze in Abständen von max. 3 m zu installieren... meist getrennt durch einen etwa 2,00 m hohen Schilfbusch... dabei muss ich nicht erwähnen, dass die Anlage in Steinbrunn Gartenschauniveau erreicht!!!





Die Plätze für dieses Training wurden übrigens gelost und wir verteilten uns mit unserer Truppe recht ordentlich über beide Ufer... so hatten wir durchaus die Chance, die ein oder andere Besonderheit der jeweiligen Ufer zu erforschen... doch im Grossen und Ganzen gabs nichts wirklich Neues - die Stange geht hier recht ordentlich und auch aus der Mitte kann man sich noch "Wehren" - oder zur Not auch mal zur Feeder oder Match greifen...

Hinweisen muss ich dann nochmal darauf, dass sich die Wissenschaft des Karpfenangelns in den Köpfen von Ösis und Piefkes (scherzhaft für Deutsche in Austria) grundlegend unterscheidet.

Während wir hier in germanien mit dieser Disziplin nach wie vor etwas fremdeln und unser Wissen wie so oft primär aus England importieren, nutzt der Ösi Grundlagenwissen des Karpfenangelns,

Ich möchte dies in Worte fassen:

die Startfütterung des Deutschen scheint einer höheren Macht zu folgen - er befüllt seinen Polecup mit sauber abgezählten 27 Stück acht Millimeterpellts und lässt diese aus einer Höhe von 63 cm in einem dreiviertel Walzertakt zu Wasser... im Anschluss klemmt er ein Pellet in ein speziell designtes Pelletband --- schlaegt dieses Pellet mit der Eleganz einer Nachtigall dreimal auf das Wasser ehe er es in selbiges versenkt und hofft dann auf den Biss. Wahlweise stehen zur Verfügung: Expander pellets und ein Teigmasse, die so flüssig ist, dass es einer gesonderten Zertifizierung bedarf, den Haken darin zum Halten zu bringen. Sein Gerät wird von einem 0,1789245 Gramm Schwimmer gekrönt, der sich auf einer 0,18957 mm starken Schnur befindet - speziell importierte Bleie werden angeklemmt und der Preis des Hakens erreicht einen 2-stelligen Europreis.

nun der Ösi:

sein schweissgebadetes shirt ist bei Weitem nicht der Angst vor dem übermächtig erscheinenden Piefke-Karpfenangler geschuldet - sondern stammt einzig von den Mühen, die es kostet, die etwa 2 Paletten zu je 12 Dosen Mais vom Auto zum Wasser zu verfrachten. Dazu gesellen sich gerne ca. 5 Liter Maden und ein Sack "Tagger" (Pellets - Größe scheint von untergeordneter Bedeutung).
Diese Mengen verfrachtet er mit der Präzision eines Handgriffs oder einer Schleuder, die dem Motto folgt - je grösser der Korb umso besser - zu Wasser... Mais und Maden sind auch gerne die bevorzugten Hakenköder - ach ja - dann ist da noch "das Nockerl" wie der Nachkomme von Kaiser Franz seinen teig nennt... Beton würde es wohl besser treffen - denn das Zeug kann man ohne Probleme frei hängend selbst durch das Wasser zum Paltz schieben und dort dann mit Schwung versenken ohne dass "es" abfällt! Selbst dannach ist es noch problemlos möglich, das "Nockerl"  nochmal an die Luft zu holen und neu einsetzen... faszinierend!

Mein Fazit nach vielen Stunden angeln lautet dann mal wieder:

Wir sollten den Engländer vielleicht nicht nur bei Ihren wissenschaftlichen Darlegungen zuhören - sondern auch dann wenn Sie immer wieder ausführen "keep it simple"!!!!

Ich kann Euch nur sagen - wer es partout kompliziert braucht, sieht sich hier gerne am falschen Ende der Ergebnisliste...

Für den offiziellen Part ab Freitag hatten wir uns dann zum getrennten Koppelangeln verabredet - logisch, dass ein Deutscher stets mit einem Ösi ein team bildete...

Unser Glücksgott Quax natürlich auf dem Schimpansenplatz an der Schilfecke - da war der 10er geistig schon Geschichte (ich denke er wird das mit 2 bis 3 Worten aus seiner Sicht noch in einem gesonderten Bericht und mit mehr Prosa darlegen :-) ).

So ganz ging es sich auch nicht aus, jeweils einen Platz zwischen den Anglern frei zu lassen - und wenn schon eng sitzen. dann neben keinem lieber denn neben Achim Achterath - der gestern hier auch trainiert hatte... und mir gleich zum Beginn ein paar Tips gab... denen ich blind vertrauen kann...

Auch ich kannte den Platz schon und hatte hier im Vorjahr mit der Feeder einen geilen Tag erlebt... So legten wir dann auch gleich beide mit der Rolle los natürlich nicht ohne den kurzen Futterplatz für die Stange zu unterhalten.

Nach ein paar anfänglichen "Vollruns" wurds bei mir allerdings mau... Achim machte es besser - der switchte um auf den Ösiköder Mais und verhaftete durchaus den ein oder anderen Fisch - irgendwann musste ich einsehen, das feedern hat heute einfach keinen Zweck... also schaun wir doch mal, was auf der Stange geht... schnell ist der Flüssigteig am Haken und ebenso schnell folgt ein zarter Biss, den ich jedoch dennoch anschlagen kann... heftig heftig denke ich mir - bei der Flucht vemutlich geschossen / falsch gehakt, was gerade beim Teigangeln häufig vorkommt... irgendwann zeigt sich der Fisch an der Oberfläche ... und ich kann nur sagen HOSSA - knappe 10 Kilo schätze ich mal... saber im Maul gehakt... das ist für die Stange schon eine Herausforderung... besser noch - die folgenden 2 Bisse sind nicht minder heftig - und so stehe ich eine knappe halbe Stunde nach dem Wechsel auf die Stippe schon ein gutes Stück besser da... diese 3 Fische hältere ich gesondert im "Grossfischkescher" - der am Ende separat gewogen wird und für 25 Kilo gut ist - da kommt Freude auf - gerne gestehe ich ein, dass es eigentlich 1 kilo weniger war - denn ein "kleiner" Fisch aus dem Nachbarkescher flüchtete durch einen gewagten Sprung zurück in den See - landete jedoch "unglücklich" im Grossfischnetz...



Als die Familie der Grossfische abgefangen war, galt es nachzulegen - dies gelang mit ein wenig zeitlicher Verzögerung dann auch noch recht ordentlich, sodass es am Ende doch noch gut über 50 kg wurden... zwei Störe vergriffen sich auch noch am Köder, die mit jeweils pauschal 2 kg in die Wertung kamen und sofort schonend zurückgesetzt werden - Achim machte es im Grunde eben gut - fing mehr Fische - jedoch fehlten die "Kühe" ...

Walter Schneider, den ich als Koppelpartner gelost hatte steuerte nochmal gut 40 Kilo bei, sodass wir mit nicht ganz 100 Kilo den dritten Platz belegten.

Ronnie hatte beim Losen die goldene Hand und loste den Sportsfreund Luiz, der am Endplatz "Mönch" die 100 kilo Marke knackte - leider wollten bei Ronny die Fische zwar heute nicht so - doch die ca. 130 kilo Gesamtgewicht reichten zum Sieg im Koppel.

Bester Deutscher Einzelangler wurde Marc Lichter mit knapp 80 Kilo auf dem vorderen Eckplatz Nr.1 - uns Quax holte dann auch nochmal um die 70 kilo aus dem Schilf und der 10er musste erneut markiert werden "von Dieter".

Nächster Tag - gleiches Reglement - neuer Partnerverlosung

Das Los meints gut mit mir - ich lose den Eckplatz Nr. 50 - ohne wenn und aber kein Nachteil! Mein Partner übrigens heute Franz Artmüller - der Chef des AMAA - quasi der Verband für den Austria Matchangler mit Ambition zur internationalen Veranstaltung - was der da leistet ist aller Ehren Wert - nicht jammern sondern machen scheint sein Motto ... da könnte sich manch Deutscher Funktionär eine dicke Scheibe abschneiden!

Nun - es gibt Ecken und es gibt Ecken... ich will nicht nach Ausreden suchen - Tatsache aber ist, dass die Fische hier zumindest nicht auf Achim, Ronny und mich (direkte Nachbarn) gewartet haben - denn in der ersten Stunde geht mal gar nix ... dann kommen wir langsam in Fahrt und rollen das Feld doch noch von hinten auf... am Ende wieder die typische "Schwanzlänge" zwischen Achim und mir - mit jeweils gut 60 Kg... wobei Achim da sicher den besseren Job machte - wähernd mein Bonusplatz noch das ein oder andere Kilo mehr drauf gehabt hätte (jammern auf hohem Niveau - gelle)!

Rosi Schneider lässt am Endplatz "Schilf" die "Sau" raus und zeigt als einzige Dame im Starterfeld allen "Göttern" neh lange Nase ... gute 90 kg reichen zum Einzel- und Koppelsieg - mit wem wohl - logisch mit Ronny...

Wieder nen guten Job macht Marc, der heute die 70 kg aus der Mitte knackt... 2ter im Einzel - 3ter im Koppel

2ter im Koppel werden - Liebert / Artmüller

ach ja - den Quax 10er haben wir heute nicht gesetzt - sonst - ach egal ;-)

So - das wars für dieses Jahr in Steinbrunn - am Sonntag gehts noch an den Spiesz-Teich nahe dem Neusiedler See. Ebenfalls ein Gewässer mit einer tollen Fischdichte... allerdings ganz anderen Futterstrategien...



Es gilt quais permanent mit Händen zu füttern um die Fische am Platz zu halten - das scheinen wahre Fressmaschinen zu sein... dabei ist der Durchschnittsfisch hier deutlich kleiner denn in Steinbrunn...

Der SpieszTeich empfängt uns am Sonntag wieder mal mit einem heftigen Wind... der Neusiedler See gilt wohl nicht umsonst als Segel- und Surfparadies... die Auswahl der Plätze an der kreisrunden "Arena" nimmt auf diese Verhältnisse bereits Rücksicht (ausserdem gibts so keine Eckplätze) - und am Ende haben dann auch die Angler die Nase vorne, die den Wind primär im Rücken haben... das soll ihre Leistung nicht im Geringsten in Frage stellen!!!

Voll im Wind sitzen leider Achim und Quax... sie retten sich zum Ende noch mit der Feeder auf respektable Ergebnisse... die ca. 60 bis 65 kilo der "Rückenwindangler" sind aber hier definitiv von Keinem zu erreichen... Achims Highlight war sicher ein Amurkarpfen von ca. 7 kg... Marc kommt mit ca. 60 Kilo knapp ins Geld...

Ich selbst gönne mir heute den Luxus im Wettkampf mal gegen den Strom zu schwimmen und eigene Montage- und Futterstartegien zu testen... in der ersten Halbzeit vor dem Essen klappt das auf der kurzen Spur noch recht ordentlich - insbesondere gelingt es, die grösseren Fische zu selektieren - gut 20 kilo sind gar nicht so schlecht - leider kommen in der zweiten Halbzeit nur noch gut 10 kilo dazu und damit rette ich gerade noch die TOP 10 im 20 Mann starken Starterfeld... Rosi Schneider neben mir haut uns hier an dieser Seeseite allen den "A...." - auch heute macht die "wilde Rosi" wieder stramme 50 Kilo und liegt damit dicht an den Preisen... ich kann mir dennoch nicht verkneifen Euch von Ihrer Methode zu berichten, den Fisch im Unterfangkescher ruhig zu stellen um ihn abzuhaken - der 2-fachen Mutter scheint es ganz einfach genetisch gegeben zu sein, den Fisch ähnlich einem schreienden Baby durch beruhigendes Zureden bzw. Zischen in Form von einem pschhhhhhh psch psch psch psch psch Geräusch still zu stellen... das ist nach 6 Stunden neben ihr ganz sicher hängen geblieben - also wundert Euch nicht, wenn ihr demnächst mal neben mir sitzt und ich ähnliche Indianertechniken anwenden werde :-)



interssant war übrigens, dass es hier durchaus auch mit der feeder gehen kann - ok - an guten Tagen werden hier sicher 100 Fische und mehr vom Sieger gefangen - das ist mit der feeder echt neh Aufgabe - doch wenn der Wind es wie so oft hier in der Region mal wieder zu gut meint, könnte man das mal probieren.

So - das waren mal wieder ein paar Gedanken zu meinem velängerten Angelwochenende in Austria...

Meine private Bilanz:
knapp 150 kilo Fisch in drei Tagen - ein 5ter ein 3ter und ein 10ter Platz im Einzel sowie ein 3ter und ein 2ter Platz im Koppel sind für mich angesichts der aktuellen beruflichen Zwänge und der Klasse des Feldes ein mehr den ordentliches Ergebnis... auch der rest unserer Truppe hat sich ähnlich geschlagen - good job auch für Tim Achterath, der sich im Feld der Grossen achtbar geschlagen hat - da haben wir uns bei unserer ersten reise nach Austria deutlich dümer angestellt :-(

den Quaxometer konnte ich bei Minus 20 halten und werde in diesem Jahr nochmal die Arschbacken zusammen kneifen um den zumindest auf NEUTRAL zu stellen :-)

Hut ab vor Marc Lichter, der an allen drei Tagen unser Bester war und insgesamt deutlich über 200 kilo Fisch an Land zog. Einzel 2 - 2 - 3 und Koppel 2 und 3



Nochmals DANK an alle, die zum Gelingen des Wochenendes beigetragen haben - wir kommen ganz sicher gerne wieder... ich muss sicher nicht erwähnen, dass wir Euch ebenso gerne auch mal wieder bei uns begrüssen würden... leider müssen wir hier allerdings die Kommastelle bei den Gewichten um ein bis zwei Stellen korrigieren :-( und Euer "Nockerl" könnt ihr mal gleich zu hause lassen :-)

Sonntag, Juni 11, 2017

Beifang

...heute nach langer Zeit wieder mal am Juliana...

Zur Einstimmung auf das Interregio Rückangeln mit unseren Freunden von Browning RhPf hatte ich mich dazu mit Frank Arens getroffen...

Es ging im Grunde ganz gut los - war aber genau so schnell wieder vorbei - dann  ein "heftiger Schnapp" an Franks Stippe... und ein schier endloser Drill - 3 bis 4 mal bricht der Fisch extrem durch die Wasseroberfläche - doch die Sonne steht nicht gerade günstig - sicher ist nur - es ist ein Raubfisch - die Julianaerfahrung sagt da schnell - Zander..

aber - weit gefehlt - ein strammer Hecht von gut 80 cm zeigt sich irgendwann in Ufernähe und tatsächlich hält das 8er Vorfach und der 20er Haken...

well done Frank!!! nach einem schnellen Foto wurde der Fisch natürlich entsprechend den holländischen Regeln sofort wieder zurück gesetzt... also dann - ihr könnt Euch gerne versuchen :-)


Freitag, Juni 09, 2017

nur geliehen - ich schwöre!!!!

von G.M. alias Quax


Hallo liebe Leidensgenossen ;-),
die Saison hat nun ihre volle Fahrt aufgenommen und die ersten Freundschaftsangeln, Hegefischen und andere Veanstaltungen haben schon stattgefunden, aber trotz bester Vorbereitung im Winter und dem Frühjahr, stellt sich noch nicht so wirklich der große Durchbruch ein. Immer die selben „Verdächtigen“ stehlen einem die Show am Wasser, selbst die neusten Montagen, bessere Ausbleiversuche und selbst gebundene Hakensysteme reichen nicht, um die ungekrönten Könige vom Thron zu stoßen. Da kommt dann doch ein wenig Selbstzweifel auf.
Ich spreche da leider aus Erfahrung. Mein Teamchef scheint sich regelmäßig einen Spaß daraus zu machen, mich bis 5 min vor Abpfiff in Sicherheit zu wiegen, um mir dann aber noch in den letzten paar Minuten eine lange Nase zu ziehen, indem er „den“ nötigen Fisch fängt um an mir vorbei zu ziehen. Höchststrafe ist dann der Spruch: Es wird nicht 3Stunden 55 min geangelt, sondern 4 Stunden ! Grrrrrrrr, da könnte ich ins Futteral beißen und mit sämtlichen Ködern nach ihm schmeißen.

Aaaaaber der Tag der Rache naht, zumindest hatte ich mir ganz fest vorgenommen, ihn mal „von der Kiste zu angeln“. Wie auch in den letzten paar Jahren, fuhren wir mit einer Truppe von erfahrenen Anglern nach Erezee zu einem Carpodrom, um uns 3 Tage lang das Leben schwer zu machen, aber nur am Wasser, denn abends ist eine große Runde mit allen Beteiligten und deren Anhang eine richtige Institution geworden. Dort werden nicht nur Erfahrungen ausgetauscht, sondern viel mehr daran gesetzt, die Mitstreiter für den nächsten Tag zu verunsichern und ein wenig durch Lästereien zu provozieren.
TAG der RACHE ;-)
Dieter ist bisher noch nie von mir besiegt worden, also gilt es, diesen Bann zu brechen und endlich ein wenig Genugtuung zu erfahren. Als er nun in illustrer Runde mir vorschlug einen Heiermann (einen 5er) einzeln auszuangeln, konnte ich es mir nicht verkneifen, zu fragen, ob wir nicht sofort um einen 10er angeln. Was mich da geritten hatte, kann ich bis heute nicht sagen, aber Dieter schlug ein.

Wie kann man das Gefühl beschreiben, wenn man am Abend nach dem Angeln vor versammelter Mannschaft auf einem Schminkspiegel den sooooo erhofften 10er überreicht bekommt?

Erleichterung, Wohlgefühl, Stolz usw waren kurzzeitig, nach so langer Zeit des Unterliegens, wie ein Rausch ;-). Was will man nun erreichen ? Nächste Herausforderung muss her ! Also, was kann man schon verlieren ? Deshalb bot ich meinem Kontrahenten eine Genugtuung an

„Hey Dieter, eine kleine Revange gefällig ?“

Da es auch ihm Spaß macht sich auf solche Sticheleien einzulassen, schlug er ein und wir trugen am Pfingst-Montag unseren 2ten Wettstreit aus. Diesmal wurde die Wahl der Waffen aber festgelegt, nicht wie am Tag zuvor, nein, jetzt wurde festgelegt, dass mit der Feederrute geangelt werden muss.

FORTUNA war mir hold und sorgte auch diesmal für ein paar Fische mehr als Dieter ;-)  -----

Geht also doch !!!! ;-)

Ich hatte das Gefühl, dass Dieter noch nie seinen Wetteinsatz so gerne wie bei mir bezahlt hatte, (Anmekung der Red. gerne ist vielleicht nicht das richtige Wort ;-) ) vielleicht sieht er mich ja bald mal als einen würdigen Gegner an.

RESUMEE !

Nie den Kopf hängen lassen, kleine Siege genießen und alles nicht so ernst nehmen.

Bis bald: Euer Quax

Montag, Juni 05, 2017

Immer wieder Erezee

... es ist schon fast zur guten Tradition geworden, dass wir uns zu Pfingsten im belgischen Erezee zum Karpfenangeln treffen... in diesem Jahr erstmals unter der organisatorischen Leitung von Dirk Angermann und Marc Teitscheid, die da einen bomben Job gemacht haben

Euch Beiden gebührt ein ganz dickes DANKE!!!

Wie immer wurde 3 Tage geslappt - gefeedert - gewagglert oder gepastet - es flogen Pellets durch die Luft wohin man auch sah - und irgendwo gabs auch meistens nen Drill zu beobachten - ok - organisatorisch würde das Ganze auf dem Platz in Le Val de Laisne sicher unter Deutscher Leitung anders ablaufen - aber wo wäre dem nicht so - wir sind nun mal das Volk der Organisation - und Belgien - naja - eben nicht...

Andererseits will ich mir aber auch nicht vorstellen, wie es dort anglerisch unter deutscher Leitung zuginge... auf dem Teich würden vermutlich 10 Enten schwimmen und es gäbe einen zaun, damit keiner reinfällt - dann doch lieber mal ein paar Diskussionen mit der Rezeption :-) gut lachen hat da, wer ausnahmsweise mal nicht selber organisiert...

Kommen wir zum Angeln ...

Freitag Nachmittag kurzer Test - und schnell wird klar - auch in diesem Jahr wird es wohl kein Nachteil sein, im tiefen Teil der Wettkampfstrecke zu sitzen... der flache Part wird von Kleinfisch bevölkert...

Samstag dann ein Sektor Stipprute und ein Sektor freie Rute... und auch wenns einigen schwer fällt zu glauben - aber Angeln, das ist für mich gerade bei einer solchen "just for fun" Veranstaltung aktuell einfach mal Urlaub und weniger Wettkampf... also greife ich zur wohl ungewöhnlichsten Waffe überhaupt in Erezee - der Feederrute... mittlerweile weiss auch ich es zu schätzen, mal zwei bis drei Rutenteile zusammen zu stecken und Los gehts... für heute jedenfalls genau das Richtige.... und bis zur Mittagspause auch gar nicht mal so erfolglos... über den zweiten Durchgang allerdings hüllen wir den Deckmantel der Verschwiegenheit...

Im Stippsektor zeigt Lukas Rüttgers wieder mal, dass er bei dieser Angelei ganz einfach Extraklasse ist - zumindest für mich, spielt er bei der gesamten Commercial Angelei gegenüber uns Anderen in einer eigenen Liga - der weiss eben nicht nur wwomit er es macht sondern auch wie und warum er was macht! Mit ca. 80 Kilo rockt er das Ding aus der Mitte!!! ... und das nach fast zwei Jahren "Babypause"... noch Fragen? Im freien Sektor gewinnt Armin Wohlfahrt mit dem Pelletwaggler...

Sonntag gibts dann Koppel - wobei mindestens stets eine Stippe geangelt werden muss... die 6 bestplatzierten vom Samstag losen dazu je einen Angler, der auf den Plätzen 7 bis 12 abgeschnitten hat... und ich lose - nah wen wohl - Achim Achterath - da kann morgen ganz einfach nichts mehr schief gehen... zu schön ist es für uns Beide, dass wir neben dem Job, der uns voll und ganz einnimmt, diese Gelegenheit zum gemeinsamen Angeln haben... das Los passt auch - ein Platz im tiefen Bereich - und es kann losgehen... 

es waere waohl auch ungerecht gegenueber den anderen, die sich ueber Stunden und Tage vorbereiteiten, um hier einen guten job zu machen - und so brauchen wir dann doch eine ganze Weile um "reinzukommen" ... die ersten 60 Minuten werden daher eher zu einer Fernsehshow für Pleiten Pech und Pannen... irgendwann hab ichs satt und bitte Marc Teitscheid um 2 vernünftige Haken mit Pelletband... von da an läufts - DANKE MARC!!!

Nach einer verkorksten ersten Halbzeit halten wir in Teil 2 ordentlich mit - 59 kilo reichen zwar nicht für ganz vorne - aber wir Beide hatten neh Menge Spass - haben ungefähr gleich viel Fisch gefangen und wissen den Unterschied zur Spitze gut einzuschätzen - heute holen Dirk Angermann und Armin Wohlfahrt mit 80 Kilo den Tagessieg... einfach schön und total verdient!

Weiter gings dann am Montag - ein paar Leute hatten sich tatsächlich gefunden, um in Erezee mal voll auf die Feeder zu setzen... machen wirs kurz - das war noch extrem ausbaufähig.. es siegt unser neuer Kollege aus Wuppertal mit ca. 35 kilo...

und dann heisst es tief Luft holen - denn Lukas hatte wohl noch nicht genug vom Angeln ... als ich irgendwann hörte "hat noch jemand nen Setzkescher - zu dem Zeitpunkt hingen schon 3 in Wasser" konnte ich schon ahnen wohin de Reise geht... OK - ich musste leider wieder nach Hause, da hier noch jede Menge Arbeit wartete... für ein kurzes "Tschüss" beim Wiegen reichte es aber dennoch - da wurden bei Lukas gerade 106 Kilo verwogen ...

also dann - vielleicht auf ein Neues in 2018... und dann (man darf ja mal träumen) hoffentlich mal wieder besser vorbereitet... Lust hat das Wochenende schon gemacht

Dank an alle, die mitgefischt haben - nicht vergessen möchte ich, auch den Jüngsten zu gratulieren - Julian Angermann machte besonders am Samstag nen TOP Job mit dem Pelletwaggler und Tim Achterath machte es ebenso gut mit der Stippe!

Nochmals DANK für das tolle Wochenende und die prima Stimmung am und neben dem Wasser ...

Donnerstag, Juni 01, 2017

12-Stunden-Angeln am 27.05.2017 in Borth Wallach von A.A.



Punkt  7.00 Uhr sind alle Teilnehmer vor Ort und die Auslosung beginnt.  Den heutigen Topplatz zieht Lars : Nr. 1. An dieser Stelle sind in der vergangen Woche einigen Karpfen bis zu 15 kg gefangen worden, daher erwarte ich auch heute mind. einen großen Fisch.
Ich selbst ziehe mit der Nr. 9 einen eher unattraktiven Platz und nehme mir schon kurz nach dem Losen vor Schadenbegrenzung zu betreiben und direkt vor einem Busch mit der 5 m Rute fingerlange Barsche und Rotaugen zu fangen.

Eine weitere Option ist die 3,00 m Rute, an der nur ein 22 er Haken und ein 8er Blei montiert sind. Sollten sie am Platz sein will ich damit Sonnenbarsche auf Sicht fangen. So sollten sich knapp 1000 gr sammeln lassen.

Die Jungen der Blesshühner lassen sich von meinen  Aktivitäten nicht im Geringsten stören.
Das Futter für den Platz vor dem Busch besteht aus völlig übernässten 2mm und 4 mm Pellets  aus dem Hause van den Eynde und ebenso nassem Grundfutter. Heute entscheide ich mich für Expander Caramel, das bildet auf Grund der sehr feinen Konsistenz eine schöne Wolke im Wasser. Gleichzeitig will ich so einen Platz für die Feederrute aufbauen an der ich, später am Tag, an dem Busch meinen Methodfeeder platzieren werde und auf Großfische hoffe.
Alle Vorbereitungen sind getroffen, das Angeln beginnt.

Direkt nach der Grundfütterung und ein paar lose eingeschossenen Maden und Pinkies kann ich die ersten Rotaugen verhaften, meine Rechnung scheint aufzugehen.
Leider kommt noch in der ersten Stunde Wind auf der direkt auf mein Ufer steht und Unmengen von Weidenblüten auf das Wasser treibt, die bleiben immer wieder an der gesamten Montage hängen und erschweren die Bedingungen zusätzlich, so daß die Fänge immer weiter abnehmen.
Gegen 12.00 Uhr ist aus der Richtung Platz Nr. 1 lautes Platschen zu vernehmen, kurz darauf wird meine Befürchtung bestätigt, Lars hat einen Karpfen gekeschert, die Waage zeigt 12.456 gr.
Bei mir laufen endlich die Sonnebarsche ein und ich kann innerhalb einer halben Stunden 14 Stück  fangen. Die werden die Waage zumindest etwas zum Ausschlag bringen, aber für Lars wird es nicht reichen. Daher entscheide ich mich 2 Stunden vor Ablauf der Angelzeit für einen Versuch mit der Methodfeeder.
Nach den guten Erfahrungen der letzten Angeln setze ich als Köder wieder auf die kleinen „ Black Bandits „.
Ohne Voranzeichen biegt sich die Feeder auf einmal Richtung Busch, nach 35 min Drill kann auch ich einen Karpfen keschern. Nach Ablauf der Angelzeit  komme ich mit 697 gr. Kleinfisch und meinem
11.400 gr. Karpfen nicht an das Gewicht von Lars heran, er wird an diesem Tag strahlender Sieger, mir bleibt es nur  zu gratulieren und mit dem 2. Platz zufrieden zu sein.
   
Für einen solchen Fisch gehe ich gerne baden, auch wenn es zum Sieg diesmal nicht gereicht hat.