Dienstag, August 09, 2016

Maasvissers Geistingen

Unser mit Abstand fleissigster Angler 2016 - Marc Lichter - hat Euch einen ausführlichen Bericht über die Angelveranstaltungen der Maasvissers Geistingen mitgebracht... hier könnt ihr lesen, was Marc Euch zu berichten hat...

Beginnen wollen wir mit ein paar Bildimpressionen dieses "geilen" Wassers:

Bericht und Bilder by MaLi









Die Maasvissers Geistingen sind seit diesem Jahr in aller Munde, Paul Verlinden, der vergangenes Jahr belgischer Meister wurde, stellte jetzt bereits zum 4. Male im laufenden Jahr an einem mit der Maas verbundenem See mit seiner großen Crew einen offenen Wettkampf auf – und das in einem Format, wie es hier in unserer Region „ohne Gleichen“ ist. Natürlich kennen wir in unserer direkten Region kurz hinter der Grenze, einen gewissen Wettkampf der immer Ende September oder Anfang des Monat Oktober stattfindet ;), aber dieser ist nochmal ein ganz besonderer, das muss man einfach neidlos anerkennen. Gerne fischen wir die Interpole an der Juliana mit Freunden aus aller Herrenländer, ob es unsere Ösis sind, oder die Luxenburger, egal.. auch die versch. Bundesländer wobei ich an unsere Freunden von der Saar denke oder jetzt auch erstmal gibt es eine Anmeldung nach langer Zeit wieder aus dem Osten, da wo eigentlich die Wurzeln der Interpole liegen (früher auch PSV Open genannt die dann im Osten wie auch im Westen gefischt wurde). Ja gerne fischen wir dort mit der Pole.
Aber - warum sagte ich hier ohne Gleichen?
Zunächst handelt es sich um ein Gewässer enormer Grösse – dazu besitzt es wie gesagt ein Verbindung zur Maas, dementsprechend steigt mal gerne das Wasser innerhalb von einer Nacht um gute 1,5m.  Dennoch sind die Plätze immer gut zu befischen, sehr schöne Kiesschüttungen und hinter dem Angelplatz ist der Weg, auf dem man bequem das Auto parken kann. Bei dem Tackle was wir so mitschleppen ( schwitz) Gold wert, oder ;) ? 
Jeder Angelplatz weisst auf Steinen gemalt die Platznummer, immerhin sind etwas über 100 geräumige Plätze markiert und die werden auch benötigt, denn selten sind es weniger denn 80 Teilnehmer. Auch da sieht man versch. Länder, Belgien natürlich, die Niederlande und wir „de Duitse“.
Jeder Sektor A-E ist eigen für sich, es gibt flache Bereiche, sehr Tiefe Bereiche von bis zu 8m, Buchten wie auch kleine Hafenanlagen wo der ein oder andere Zanderangler auch sein Glück gerne mal versucht.
ABER, was mich persönlich auch sehr an dem Wasser interessiert sind die versch. Möglichkeiten dort an den Fisch zu kommen. Es wird dort sehr gerne gefeedert in alter Manier, aber ich erlebte es selber z.B. bei dem letzten Koppelfischen das mit der Matchrute und einer Zoomermontage schöne Stückzahlen von Rotaugen gefangen werden können. Die 2 Angelkollegen von Sensas hatten diese Technik meisterlich drauf und fingen Fisch auf Fisch. Hut Ab!
Nicht nur mit der Feeder und Match kann man an den Fisch kommen, auch in der warmen Zeit kann man in Ufernähe mit der Kopfrute Fische fangen. 
Was für Fische? Ich erwähnte ja bereits was die Sensasmannen fingen, es waren Rotaugen von 50-150gr und die brachten es am Ende auf ca. 4,5kg also die Jungs haben gearbeitet( wobei da wäre mehr drin gewesen, wäre ein ankerndes Schiff nicht über den Futterplatz getrieben). Aber es werden regelmässig auch Rotaugen von 500-1000gr gefangen. Ebenso gibt es Brassen in schönen Grössen, also von 1000-2500gr die man auch in guten Stückzahlen fangen kann. Gewichte von 23 kg sind des Öfteren möglich( siehe auch das letzte Koppelfischen am vergangenen WE) Abgerundet wird die Palette durch schöne Barsche.
Also, Alles im Allem, alles was unser Herz begeehrt.
Die Angelzeit ist auch sehr freundlich, es wird in 2 Etappen a 3,5h geangelt mit 1 Std. Pause. In der Stunde Pause kann man sich das morgens bestellte Essen abholen und gemütlich mit den Kollegen über die vergangene Angelzeit sprechen und sich vielleicht noch den einen oder anderen Angeltipp holen. Die Teilnehmer und direkten Sitznachbarn sind sehr freundlich und vor allem die Sensasjungens rund um Johnny Savelkoul waren sehr hilfsbereit und standen mir Rede und Antwort. Klar, ein neues Wasser, die vorher gesammelten Infos, gepaart mit den bisherigen Angelerfahrungen funktionierten aber die eine oder andere Info von den Lokalmatadoren braucht man dann doch noch um das Ganze so gut wie möglich abzurunden.
Wie Ihr lest, fischte ich bereits 2 Wettkämpfe dieses Jahr im Frühjahr mit. Ein Einzel und ein Koppel mit meinem Koppelpartner Kette.
Die Fischen haben mir richtig Spass gemacht, es war zwar leider nicht sooo erfolgreich – ein Platz unter den ersten 3 in den Halbsektoren sprang noch nicht raus, aber wir waren immerhin schon sehr nah dran. Die kräftigen Rotaugen, die ich als Muskelpakete empfinde, hatten zeitweise soviel Kraft das sie mit einer kurzen Flucht eine 12er Unterleine ohne Problem durchhauten. Kette und ich machten beide die Erfahrung, leider ;)
Aber trotzdem fingen wir noch schöne Rotaugen und Barsche die uns dann doch noch etwas Gewicht brachten. Weniger schöne Erlebnisse gibt es allerdings auch dort… wie eben schonmal erwähnt, kommt es vor, dass die dort geankerten Lastkähne sich im Wind selbstständig machen- wie bei den Kollegen mit der Match, hatten auch wir bei dem Koppel das Problem das das rübergetriebene Schiff uns den weiten Feederplatz eine Zeit lang blockierte, und ein jeder weiss wenn man den Futterplatz nicht kontinuierlich mit Futter ( in dem Fall van de Eynde DS Feeder mit  gequetschem Hanf) Caster und Wurm( Danke an Superwurm.de ) unter Feuer hält, ziehen die Fische weiter und es dauerte einge Zeit bis diese dann wieder zurückkommen.
Und nun ist es soweit, am kommenden We ist der nächste Einzelwettkampf und auf ein Neues werde ich mein Glück versuchen. Mit Sicherheit ist dort wieder alles was Rang und Namen hat vertreten, da auch in Kürze an diesem Wasser die belgische Meisterschaft ausgetragen wird.   

Samstag 23.7.16
Am Abend vorher las ich mir noch das Reglement durch und dann ging es Samstagmorgen um 6:30 los. Die Platznummern kann man zwischen 7:00 und 7:30 ziehen, und gesagt getan... Kurz noch das Startgeld bezahlt, einen Spruch zum Angelkollegen von den Maasvissers: welche Nummer ich ziehen muss?! ;) der guckte vielleicht verdutzt, aber ich glaub er hat mich nur nicht verstanden und los ging es zum Platz... Wieder zum Botterakker, ein neueres Stück was hauptsächlich nur am WE beangelt wird, da in der Woche dort Bauarbeiten stattfinden. Der komplette Bereich wird inkl. einer Strasse erneuert. Dazu gehört auch das man zu den Angelplätzen alle 100m Ca. Betontreppen mit einer sehr angenehmen Breite baut. Na das ist schon verwöhnend, muss man zugeben. Aber auch die anderen Plätze sind recht angenehm da man überall unmittelbar hinter dem Angelplatz das Auto abstellen kann. Zurück zum Aufbau, ich war also wieder auf dem Botterakker wie auch bei den Wettkämpfen vorher, Platznummern 26. Die Angelplätze sind so vorbereitet, das auf einem großen Stein die Platznummern gut sichtbar aufgemalt ist. Diesmal aber haben die Organisatoren innerhalb des Bereiches einige Nummern rausgelassen. In den Wettbewerben vorher gab es eigentlich noch die Angelplätze die auch in einer Bucht waren oberhalb des Sektors. Die Organisatoren haben so diesmal das Optimalste und Fairste aus diesem Sektor rausgeholt. Ebenso gab es auch einen komplett neuen Sektor mit den Startnummern bis um die 150, ein Sektor der sonst noch nicht beangelt wurde und siehe da, dort kam das Tageshöchstgewicht her, aber dazu später mehr.
Ich schnappte mir mein Angelzeug und runter ging es zum Platz. Ich baute 4 Feederruten auf, 2 lange und 2 kurze für die jeweiligen Bahnen. Da der Wetterbericht Gewitter gemeldet hatte und kräftiger Wind, lies ich das Stangenequipment zuhause. Neu in dem Reglement war diesmal, das man nicht mehr mit einem Futterkorb peilen durfte sondern nur mit einem Blei. Gut das ich im Vorfeld dieses Regeldetail nochmal gecheckt hatte, so mancher Kollege neben mir war wohl nicht so gut vorbereitet, aber nach einem kurzen netten Hinweis war alles wieder gut und es ging weiter...
Rechts von mir nahm ein Kollege von den Massvissers Platz und er baute die Kopfrute auf...Hmmm grummelte ich, da bin ich mal gespannt, im Hinterkopf hatte ich ja den Wetterbericht, wenn das Mal gut geht... 
Meine Equipment stand und nun konnte ich mein Futter vorbereiten, es Bestand aus den Teilen Big Fish in Kombi Vijer Geel mit einem Anteil von Supercup und gequetschten Hanf. Das ist eine Feedermischung auf mittlere und große Fische und vor allem auf die Grossen hatte ich es heute abgesehen. Brassen  von 2-2,5kg sind dort keine Seltenheit und die muss man auch fangen, gerade wo man wie ich mittendrin saß.
Das Startsignal kam und das große Füttern ging los. Auffällig war, dass doch einige Angelkollegen die Stange angelten. Naja, dachte ich... 
Ein Platz links von mir saß ein Angelkollege aus der Region, Peter Wirtz der es auch mit der Feeder versuchte war mit am Start, und nach kurzer Zeit kam ein Grummeln rüber als er sah das die Stangenkollegen doch kleine Fische fingen in regelmäßigen Abständen, so von wegen : ich glaube wir hätten die Stange mitnehmen sollen... Ruhig Blut sagte ich zu Peter, wir angeln doch auf die Dicken.
Ich glaubte fest daran, dass bei uns die dicken Brassen in der 2. Hälfte einlaufen, dementsprechend hatte ich die 2 Futterplätze mit Wurm und Caster vorbereitet. Auch wenn dort sehr gerne mit Verse de vase (Mückenlarven / Joker) geangelt wird, vertraute ich auf Wurm und Caster, Vor allem da ich die Info bekam, dass in der Woche vorher, bei dem Koppel, mit Wurm gewonnen wurde.
Also Nerven behalten und warten... In der Wartezeit fing der Kollege rechts von mir kleine bis mittlere Fische von kleineren Rotaugen bis hin zu Barschen in auch schöner Größe. Peter fing auch nach kurzer Zeit den ersten kleinen Brassen und man merkte das doch bei ihm etwas Zuversicht kam, ebenso bei mir ging das erste mal die Spitze krumm und auch ich konnte meine ersten Fisch landen. Na dachte ich, jetzt kommen Sie und weiter wurde der Futterplatz wie gewohnt befischt. Ich fischte mittlerweile auf der kurzen Bahn und es waren gute 2,5h um. Der Kollege rechts fing kontinuierlich seine Fische, zwar keine großen aber eine gute Schlagzahl. Na dachte ich wenn jetzt nicht langsam die Dicken kommen, habe ich doch noch was zu tun, nicht so gut aber fast schon wie ein Felix Scheuermann bei der WM in Irland, der mit kleinen Körben und feiner Montage viele kleine Fische fing. 
Aber dann ging der Tipp einmal kräftig und gleichmäßig krumm und ein Reflex beförderte die Rute zur Seite, aber SHIT , der ging ins Leere , es war ein Liner :(. Aber egal dachte ich, Sie sind da, schnell neu beködert , eine Krake räkelte sich an meinem Haken , den Korb gefüllt mit Wurmmus und Caster und ab wieder in Richtung Wasser. Sauber in den Clip geworfen, Schnur unter Wasser  gespannt, Hand auf die Rute gelegt und mit Adlerauge auf die Spitze geschaut, und ruuuuuums die Spitze krumm , den Reflex wieder hervorgeholt und - ja - diesmal bliebt die Spitze krumm und das Schlagen am anderen Ende verrät, das ist eine Brasse.... Nach kurzem Drill lag die Schönheit auch im Kescher und danach ab in den Setzkescher. Puh dachte ich, das waren gute 2kg, weiter geht's. Wider alles wie zuvor fertiggemacht  und ab... ABER nichts mehr, nein dachte ich' das kann es doch nicht sein. Es tat sich nichts mehr bis zur Pause, die seit dem Fang der Brasse nicht mehr weit weg war. Ich hoffte, dass es in der 2. Runde weiter geht und präparierte nochmal meine Futtersachen. 
Nach einem Hamburgertje und ner Cola und kurzem Talk mit den Kollegen ging es wieder zum Platz. Ich hörte das im ersten Halbsektor einigermassen gefangen wurde, Frank Hämmelmann fiel da auf der auch eine Brasse mit ein paare Rotaugen hatte. Er war nicht der Beste aber auf jeden Fall vorne mit dabei, das sah man auch im Endergebnis, bei dem auf dem 2. Platz landete.
Die nächste Runde fing an und nach 3 Körben auf der kurzen Bahn fing ich ein Rotauge, auch Peter fing Fische , keine grossen aber zumindest Fische. Der Kollege neben mir rechts fing auch wieder nach kurzen Startschwiergkeiten seine kleinen Fische. Ich wechselte zwischendurch auch mal auf die lange Bahn aber das brachte leider keinen Fisch. Zurück auf die Kurze Bahn ,,und hier und da kam mal ein zaghafter Zupfer. Umgewandelt waren es kleine Brassen wovon ich bis zum Ende noch 4 Stück fing. Aber das war es auch leider, es kamen keine großen Fische mehr.  Peter fing auch noch ein paar Kleine und der Kollege rechts konnte weiterhin noch ein paar Fische fangen und als Bonus einen Rapfen von Ca 50cm. Der brachte ihm den eindeutigen Sieg in unserem Halbsektor.
Am Ende siegte der Kollege mit  7.660 gr , im 2. Halbsektor B wurde mit 6.260 gr gewonnen. Bei uns gab es dann folgende Gewichte: 2. waren 6.720, 3. 4.060, 4. 3.340, 5. 3.240 und dann kam ich mit 3.220 gr. Mit 14 Mann im Halbsektor, bekommen die ersten 4 einen Preis, und wieder dachte ich mir ;) schon wieder soooo knapp. Aber das macht für mich halt den Reiz aus, das macht das Wasser so interessant für mich und gerne stelle ich mich wieder der Herausforderung. Das heißt im Oktober geht es wieder dahin, zu einem offenen Wettkampf.

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