Dienstag, Dezember 08, 2015

The New Remember in Belgien



 

Schon seit Jahren verfolge ich mit großem Interesse die Ergebnisberichte zur Angelveranstaltung „The New Remember“, der in jedem Jahr über 3 Durchgänge ausgetragen wird und zur Winterzeit am belgischen Albertkanal gleich hinter Maastricht stattfindet… blöderweise passt es bei mir zu dieser Zeit aus privaten Gründen meist nicht – umso erfreuter war ich, als Teamkollege Marc Lichter mir offenbarte, dass er sich in diesem Jahr mal auf den Weg nach Vroenhoven – Belgien machen wollte, um zumindest an einem der Angeln teilzunehmen. Schön, dass Marc auch noch einen Bericht im Gepäck mitgebracht hat und uns so an seinen Erfahrungen teilhaben lässt…
dann mal los:

The New Remember (2ter Durchgang am 06.12.2015),
Dirk van Mirlo, der Hauptorganisator, hatte mir im Vorfeld via Email und Telefonat Hilfestellung gegeben… Anmeldung – Wegbeschreibung  zum genauen Treffpunkt für die Startnummern- alles wurde erklärt. Zudem hat „Steff“ Hintzen (auch ein Ex vdE-ler) mir ein paar hilfreiche Infos zur Wegbeschreibung und zum Gewässer selber gegeben, damit ich nicht gerade so vor nem grossen Berg an Arbeit stand. Wie so oft in BeNeLux, ist auch der Albertkanal ein Kanal für sich... vor einigen Jahren habe ich hier und da mal dort gefischt, aber seitdem hat sich einiges geändert, unter Anderem gibt’s heute am Parcours von damals eine Brücke. Durch diese Brücke wurde der Kanal an dieser Stelle breiter gebaggert und daher ist dort nicht mehr soviel Strömung wie einst.
Aber gut, ran ans Werk. Meine Vorbereitung sah so aus das ich zuerst einmal Mücken klein und gross bestellte. In diesem Falle beschloss ich diese bei de Snoek (Ophoven – Belgien) zu bestellen, ich hörte aus Insiderkreisen das er sehr gute Qualität hat und auch noch rechtzeitig liefern konnte.
So dann ging es weiter, welche Posen und vor allem welche Gewichte????
Ich entschloss mich 5 Kits aufzubauen, Tropfen von 0,8-1,5gr und rund von 1 +2 gr. Gesagt getan, an einer feinen Schnur mit sensibler Bebleiungsmontage, abgelängt für  5 Teile lagen die Systeme nun auch in ihrem Fach.
Haken ebenso für die Rotaugenangelei noch gebunden, gut Geschirr ist nun fertig...was nun noch, achja Futter ;)
Es wird also mit Mücken geangelt, dann darf natürlich Lehm nicht fehlen. Und was noch??
Natürlich noch Futter von van den Eynde, abgestimmt auf die Rotaugenangelei, wobei die Sorte Turbo eine grosse Rolle spielte, in Kombi mit Vanille und etwas Koriander. Typisch für die Rotaugenangelei an den Kanälen in NL und BE ist Taubenmist wie ein jeder weiss, dementsprechend fügte ich am frühen Morgen vor dem Angeln frischen Mist dem Futter bei und los gings....
Ich fuhr ca. 45 min zu unserem Treffpunkt, die Wegbeschreibungen haben mir sehr geholfen, und ich wurde von Dirk van Mirlo direkt empfangen. Meine Startnummer hatte er für mich griffbereit, da diese ist am Abend vorher bereits gezogen wurde.
Platz E 50, gar nicht soweit weg vom Treffpunkt, quasi 3 Plätze ca. weg... Er berichtete noch kurz, das sich 83 Angler eingeschrieben haben, und wenn man mal so auf der Liste nachliest, na auch keine kleinen Jungs UND Mädchen dabei, einige kennt man wie Jo Adriolo ( Team Weltmeister und in der wertung einer italienischen Fachzeitung „bester Angler in den letzten 5 Jahren“) oder Fr. Audenaerd Ingeborg ( fischte heute eine 1 im Sektor ) oder auch der aktuelle Holl. Einzelmeister Theo Schilling, John Savelkoul und andere waren mit am Start.
(Anm. der Redaktion: wieder einmal möchten wir darauf hinweisen, was die „NL-Jungs“ alles investieren und wie oft Sie an unterschiedlichen Gewässern angeln – vergleicht das mal mit Deutschland… dazu aber ein ander mal mehr)…
Gut, nun ran ans Werk, der Wettstreit geht von 10:50 bis 15:00, wobei die reine Angelzeit von 11-15 Uhr ist, davor wird 10 Minuten schwer gefüttert... ich war bereits etwas früher da wie nötig und hatte nun gut 3 Std. Zeit zum Aufbauen. Ist man gar nicht gewöhnt und auch nicht wirklich nötig, auch wenn man an einem fremden Wasser ist und dadurch alles etwas genauer und auch motivierter unter die Lupe nimmt, wer kennt das nicht das Gefühl wenn man an einem neuen Wasser angelt und das Erlernte von vergleichbaren Gewässern dort dann auch anwenden will, aber 3 Std. braucht man selbst dann auch nicht. Bequem ist es am Albertkanal noch dazu. Man parkt direkt neben dem Angelplatz und kann quasi direkt aus dem Auto angeln ;) bzw. eher zum Schutz vor und für die Fahrradfahrer ;) ( den Krieg mit den Fietsers gibt es auch da) die abgesteckten Teile in den Kofferraum legen.
Ich beobachtete die ganze Zeit den Wind, lt. Wetterbericht sollte es konstant bei Windstärke 5 bleiben und Böen aufkommen bis hin zu 7, puh das ist echt hart, aber der Parcour lag geschützt und bei dem Südwestwind hatte man nur ein wenig Wind von der Seite und war daher angenehm zu fischen. Nach ca. 2 Std war alles aufgebaut, wie gesagt 5 Kits, Futter war auch fast durch, Köder da wo sie hingehörten, nun konnte es losgehen, also in ner Std :)  ...
Bis dahin plauderte ich mit meinem rechten Kollegen über Dieses und Jenes, Fischereigesetze in Deutschland, die gleichen Kormoranprobleme, Grossfischangeln an Weihern, und wie gerne wir an den Kanälen fischen.
So nun war aber auch Zeit Ballen zu drücken, Mücken waren getrennt, ein paar Caster und los gings, nicht wie üblich 17l sondern nur 10l waren erlaubt, was aber auch ausreichend war, fand ich, ein paar Ballen zum Werfen, was zum Cuppen und da kam auch schon das erste Signal, es durfte gefüttert werden. Alle Teilnehmer platzierten ihr Futter und beim nächsten Signal durfte geangelt werden. Gespannt schaute ich nun auf meine Montage und zwischendurch auf mein Umfeld, was sich bei den Kollegen so tat. Es wird in 4 Sektoren gefischt die sehr stark räumlich getrennt waren, und diese wieder in Halbsektoren, ergo 10 Mann im Halbsektor die man im Auge halten muss, damit man den Überblick nicht verliert und tunlichst am Ende eine gute Platzierung rauskommt.
Ich hörte bereits im Vorfeld und sah aus den Ergebnissen in der ersten Runde die ca. 14 tage vorher stattfand, das mein Sektor nicht gerade der Beste war, daher musste alles was es an Bissen gab, auch verwandelt werden.... Jaaaaaa das war auch so, es war erstmal sehr ruhig, nach ca. 15 min fing der Kollege links ein kleines Rotauge, rechts der Kollege noch nichts... dann bei mir , futsch der Schwimmer weg und was zappelte da, eine Grundel :(  , naja gut schonmal kein OF dachte ich mir.
Dann fing auch der direkte Kopf neben mir auf Platz 52 rechts kleine Fische. Na dachte ich Fisch ist da, aber nicht viel. Noch konzentrierter ging ich nun ans Werk, denn ein jeder weiss, wenig Fisch, dann fang was man nur fangen kann, hier zählt später jedes Gramm an der Waage. Es vergingen nun weitere 20 min und weiter runter ging nichts ausser der Kopf der eine grosses Rotauge hatte. Bestens im Bilde war ich nicht zuletzt dank meines Bankrunners und Spannpartner Robert „Kette“ Kettenberger, er besuchte mich und konnte aufgrund seiner Schulter OP (noch) nicht mitfischen, aber nächstes Jahr starten wir zusammen :) .
Ich dachte nun, mmmh nicht gut, bei mir tat sich nichts... ich wusste nach genauem ausloten im Vorfeld, das ich genau mittig ein grosses Loch hatte , was mir zu meinen Nachbarn auch sehr viel mehr tiefes Wasser bescherte, fast 50cm, daher hatte ich auch echt wenig Hängschnur aber angelbar. Ich nahm mir jetzt mal eine schwerere Montage und beköderte den Haken, setzte ein und führte den Schwimmer ganz konzentriert in das Loch und PLOPP Schwimmer weg und GAS GAS GAS, ich dachte was ist das, ich wusste hier gab es dicke Brassen und auch echt dicke Voorns (NL für Rotauge) aber das war komisch. Ja es war Komisch, ein Rotauge im Pyjama sprich ein Barsch von ca. 500gr.... puh dacht ich als ich das Tier im Kescher hatte, das war aber was. Warum? Feinstes Rotaugengeschirr und dann das Ding mit den spitzen Zähnchen, man kennt es vom Julianakanaal, das kann auch schnell Schnurbruch geben. Aber gut, das Ding nimmt dir erstmal keiner weg, dachte ich mir, aber es kam die Frage auf, wo sind die Rotaugen? mein Umfeld fing hier und da Kleinfisch inkl. Grundeln. Was nun, ich wechselte auf eine andere Montage, auf rund, und fischte nun etwas ruhiger, die Wellen vom Seitenwind und das hin und her klatschen des Wassers, übertrugen sich zu sehr auf die Pose. Der Albertkanal ist aufgebaut wie ein Wanne und kommt ein Schiff, werden die Wellen nicht wie typisch in Holland am Kanal durch die Steinpackung gebremst , sondern werden zwischen den Ufermauern immer wieder hin und hergeführt. Daher jetzt die andere Montage, und nach ein paar Grundeln siehe da, es kamen die Rotaugen, meine Kollegen rechts und links fingen ebenso Fische wobei auch da der eine oder andere Barsch um die 500gr dabei war. Gasgeben dachte ich, und ich fing ein paar Rotaugen, aber die sind anders wie die, die ich von damals kannte, sprich - nichts war typisch wie am Juliana, daher versemmelte ich auch 5 Bisse hintereinander und ich habe geflucht: Jott verdo.... etc. pp, einmal volles Programm bitte, aber so ist das halt. Selbst Robert (Anmerkung der Re.: kein KlosterschülerJ) wurde hinter mir ganz ruhig.
Der Wettkampf ging nur noch ca 1,5std. und auf einmal überall absolute Stille, keiner fing Fisch...
OK, dachte ich, kennt man irgendwo her, kommen jetzt die Grossen??? 30 min weiter, immer noch nichts, puh dachte ich wieder, was nun.... ich angel mal vor den Füßen, und naja ein paar Grundeln, immerhin, wie gesagt jedes Gramm ist wichtig. Und da sah ich bei den Kollegen etwas weiter gröseren Fisch, daneben auch, und rechts dann von mir auch, also also also ran an den Speck Grossfischmontage und losgehts...
ich warte, warte warte warte, schau auf die Uhr - ca. 20 min noch bis Ende.... und daaaaaa schwups der Schwimmer weg, Anschlag Gummi 2 kräftige Fluchten und dan WEEEEEGGG, Fu.. fluchte ich wieder, das war es dachte ich mir, ausgeschlitzt....
 und dann TRÖÖÖÖT zu Ende... Ende vom Lied von einem sehr schönen Angeltag,  die 1 im Sektor ging weg mit 1220gr, die 2 mit 1120gr, die 3 1120 gr ( gleiches Gewicht mit der 2 aber niedrigere Platznummer) die 4 hatte 860gr und die 5 war ich, auch mit 860gr und auch hier wieder gleiches Gewicht niedrigere Platznummer von Vorteil. Ich dachte nur knurrend...der dicke von eben, ne..der war es

Es war ein schönes Fisches was mir viel Spass gemacht hat. In der Spitze ist knapp 7 Kg gefangen worden, also ist Potenzial nach oben da und man muss nochwas tuen, daher Mund abputzen und kommenden Sonntag den dritten Durchgang starten. Bericht wird folgen :)

Petri
Marc
besten Dank für den Bericht Marc… mal sehen wie es kommende Woche läuft – ein Platz in einem fischreichen Sektor wäre sicher mal interessant…