Sonntag, April 22, 2018

alles eine Frage der Taktik




Nachdem der Saisonbeginn nun hinter uns liegt und das Aprilwetter uns mit Rekordtemperaturen verwöhnt, sind auch die geschuppten Freunde längst in bester Beisslaune. Vorbei ist es also mit den Ausreden ;-), dass die Fische noch sehr konzentriert auf einem Punkt stehen und ganz einfach der falsche Platz beim Losen schuld war… los geht’s wieder mit den ewig alten Weisheiten – wer gewinnt hat Recht – oder mein persönlicher Liebling: wenns einfach wäre, könnts Jeder…
Und genau damit sind wir dann auch schon beim Problem:
Gutes bis sehr gutes Beissverhalten und doch sind es eben wieder die Kleinigkeiten, die letzten Endes über Erfolg oder Misserfolg entscheiden… denn nur all zu leicht täuscht ein solches Beissverhalten über die Erfordernis eines vorsichtigen Herangehens hinweg - insbesondere eine falsche Futterstrategie kann hier schnell den Hals kosten – Viel hilft viel kann hier ganz schnell zum "Horror" werden.. zwar sind die Fische auf dem Platz - interessieren sich aber so GAR NICHT für unseren Köder - reihenweise falsch gehakte Fische und in der Folge Aussteiger sind nicht selten die Folge...

So also hatte ich schon vor ca. 2 Wochen eine kleine persönliche Testphase eingeläutet, um mich für das gerade hinter uns liegende Wochenende und die stattfindende Veranstaltung zu präparieren.
Insbesondere in der letzten Woche ging es dann nahezu täglich ans Wasser und ich nutzte zusätzlich kleinere Abendveranstaltungen um mich mit dem Fressverhalten der Fische in 2018 vertraut zu machen, Futter, Pellets und unterschiedliche Köder zu testen und insbesondere den Futterrhythmus irgendwie so hinzukriegen, dass die Fische möglichst gleichmässig am Platz bleiben und neben dem angebotenen Futter eben auch, oder gar bevorzugt, meinen Köder nehmen.

Wieder mal stand am Ende die alte Weisheit, dass noch längst nicht alles in einer Veranstaltung klappt, was ohne jeden Nachbarn am Wasser einen Fisch nach dem Anderen bringt.


Erstaunlich ist bei dieser Angelei immer wieder, mit welchen doch eher geringen Mengen an Futter und Ködern sich dabei enorme Fanggewichte erzielen lassen – und wie gravierend sich ein falsch bemessener Futtereinsatz hier bemerkbar macht - die alte Weisheit vom "Weniger ist Mehr" trifft den Nagel auf den Kopf..
Zielfisch ist in der Regel dabei alles, was sich Karpfen und oder artverwandt nennt – hinzu gesellen sich bei uns häufig schwergewichtige Brassen – zu Umgehen gilt es gar die kleinen Rotaugen.

Ein Bewirtschaftungstrend der in meinen Augen so unaufhaltsam ist, wie es vor etwa 25 bis 30 Jahren der Trend zum feedern war. Nun gut, wir in Deutschland hinken der Zeit im angelsportlichen Sinne ja gerne mal um etwa 10 bis 20 Jahre hinterher – doch gerade hier im Westen sind wir ja „nah genug dran“ und müssen nur kurz über die Grenze um zu sehen, was wirklich los ist in der Welt des Angelsports…  und deshalb sage ich Euch, (auch wenn es der Ein oder Andere nicht gerne hören mag), dass es längst Tatsache ist, dass sich Angler jeden Alters (übrigens auch zahlreiche Feederangler) wieder an die gute alte Stippe erinnern und sich in Massen an den Weihern der Region versammeln.
Sollte es dafür noch eines Beweises brauchen… der HSV de springende beekforel gleich hinter der Deutsch – Holländischen Grenze in Wijlre, legte vor wenigen Jahren ein solches Karpfengewässer an – wöchentlich finden hier Angelveranstaltungen statt – und – aus einem Verein im Dornröschenschlaf, der bereits auszusterben drohte,  wurde wieder ein boomender Angelsportverein, der mittlerweile selbst einen Aufnahmestop verhängen musste um den Zulauf zu kontrollieren. Nicht wenige der Mitglieder kommen übrigens aus good old Gemany... Vergleichbare Gewässer hierzulande haben bereits ähnliche Luxusprobleme.
Doch kommen wir zurück zum Angeln selbst…
Wie ich schon sagte, besuchte ich zwei Abendveranstaltungen um die aktuelle Situation auszuloten. Beide Veranstaltungen über etwas mehr denn 2 Stunden wurden mit nahezu gigantischen Gewichten von 30 bzw. 20 kg gewonnen (Robert und Lukas)!

Da lag ich in beiden Fällen deutlich abseits von der Musik ( 5 bzw. 7 kg) – und doch sind es gerade solche Erfahrungen, die es dann zu analysieren gilt. Die Topgewichte wurden in beiden Fällen mit der Paste Methode erzielt – ich praktiziere diese Methode bereits seit vielen Jahren, mag sie aber im Grunde nicht, wenn es sich nicht um ein reines Karpfengewässer mit Fischen von min. 1,5 bis 2 kg handelt… doch siehe oben – wer gewinnt hat Recht ;-) und so galt es, diese Methode gegen den inneren Schweinehund und Überzeugung auf dem Zettel zu haben.
Was ich nun in der Regel nie tue, geschah dann diesmal also doch… ich begann eine Angelveranstaltung gleich mit dem Pastesystem und…… fiel damit auf die Nase.
Während die Nachbarn mit Naturköder sofort im Fisch waren, tat sich an der Paste so gut wie gar Nichts… nach ca. 15 bis 20  Minuten der erste Biss und eine Minikarausche hatte den „Knödel“ rundgelutscht … und ging beim Einholen auch glattweg noch verloren… der Nachbar zur Linken lachte mit 3 guten Fischen und einem nicht enden wollendem Run von Bissen bereits vergnügt im Kreis und auch dessen Nebenmann hatte kaum Zeit nach rechts und links zu schauen… also dann – probieren wirs mal auf dem eigens dezent angelegten 2ten Futterplatz – und kaum zu glauben – der Schwimmer stand noch nicht ganz, hing auch schon die erste Brasse am Haken… so ging das Ganze dann mit kurze Pausen, bis etwa eine Angelzeit von 2-dreiviertel Stunden verstrichen war… kleine bis mittlere Giebel von 100 bis 300 Gramm wechselten sich ab mit kleineren Karpfen und Brassen von 1 bis 1,5 kg  – einfach eine tolle Angelei am feinen Geschirr wie ich finde… genau deshalb mag ich neben dem Kanalangeln das Angeln an solchen Stillgewässern mit einem gut ausbalanciertem Besatz.
Wie ich eingangs bereits erwähnte, braucht es hier gar nicht mal wirkliche Massen von Futter…

Heute reichten für 24,8 kg und den Tagessieg folgende van den Eynde Futtermengen bzw. Zutaten:
Ca. ein viertel Liter sinking feed Pellets in 2 mm
Ca. 300 gramm Futtermischung Carp food source / Expanda protein
Als Hakenköder nutzte ich vorwiegend vdE Expander Pellets in 4,5 mm sowie ein Bündel Maden
Die neue van den Eynde Futterrange mit vielen tollen Produkten für diese Angelei und einer neuen Pastemischung, die sich von vielen anderen Produkten am Markt deutlich unterscheidet, werde ich Euch dann in einem der kommenden Berichte vorstellen.
Mein Tip zum Abschluss – raus ans Wasser und probieren - die Fische warten förmlich auf Euch!