Wundert Euch also nicht, wenn in unseren Rezepten nicht ständig die Rede davon ist, dass wir "ein Jahr lang mit unbeschreiblichem Erfolg etwas vollkommen Neues getestet haben", was nun endlich auch für Euch neu auf den Markt kommt - sondern vielmehr "Altbewährtes" in für Euch vielleicht bislang unbekannten Mischungsvehältnissen ausprobiert und verfeinert haben und nun guten Gewissens weiter empfehlen.
Da es auf diesen Seiten überwiegend um die Angelei mit der long-pole geht, bin ich dann auch immer wieder froh, wenn ich zum Jahresende und nach "Saisonschluss" (gibts das unter Anglern eigentlich?) die Zeit finde, mich mit "Manu-Nord", unserem vdE Feedermann aus Nordfriesland, wieder mal zum Thema Feederfutter austauschen.
So können wir der Fraktion der interessierten Feederangler auch in 2014 wieder ein Rezept auf den Gabentisch legen, mit dem Manuel in 2014 so manchen Setzkescher gefüllt hat...
Diesmal gehts um das Feedern an den stark befahrenen Schiffahrtskanälen im Norden - genau genommen um den Nord-Ostseekanal oder wie man im hohen Norden kurz sagt - NOK!
Vorab ein paar Daten und Fakten zum Wasser - denn das unterscheidet sich schon dramatisch von dem, was wir ansonsten so gewohnt sind...
Der Kanal ist sicherlich ca. 160 m breit und bis zu 11 !!! m tief.
Gefischt wurde auf "nur" 25,5 m - das entspricht hier der 2ten Kante
Wie ihr auf den Bildern erkennt, kann es schnell problematisch werden, wenn auf grösseren Entfernungen gefischt wird - denn das was hier an "Schiffen" vorbei kommt, hat den Namen "Schiff" nicht selten auch verdient - "Ozeanriese" würde "es" mitunter wohl noch besser treffen.
Der NOK ist für seine guten Brassen bekannt. Brassen um die (Achtung anschnallen) 2.500gr sind keine Seltenheit,und die gibt's durchaus in noch größerem Kaliber.
Durch die Schifffahrt und den damit verbundenen Sog benötigt man in der Regel mehr Futter denn beispielsweise an den Kanälen in Holland oder Belgien. Daher empfehlen wir eine etwas größere Korbgrösse zu verwenden.
Caster und geschnitten Würmer sind ein Muss um die größeren Fische zu halten.
Oft dauert es zwar bis zu 2 Std bis sie da sind, doch diese Wartezeit ist schnell vergessen, wenn der erste NOK-Brassen die Spitze zum Halbkreis formt :-)
Nun aber endlich zum spannendsten Teil - dem Futterrezept:
Manuels TIP fuer den NOK lautete wie folgt:
1,5kg silber - wohl eines der schwersten Futter am Markt - ursprünglich für das Stippen am Rhein oder der Mosel entwickelt
1kg b.r.x - ideal fuer das Feedern im Fliesswasser
200 gr ttx - beinahe ein Muss fuer das Angeln auf Brassen und andere Grossfische - angesetzt wird das TTX mit kaltem Wasser, dem Manuel vorher ca. 35 ml des vdE Flüssigduftstoffs "Brasem" zusetzt - mit dem so entstandenen Brei wird das Futter später "angemacht" - ein TIP zum TTX - hier gilt es stets höchste Vorsicht an den Tag zu legen - TTX wird bei Sonneneeinstrahlung sehr schnell sauer!!! also stets darauf achten, dass ein Futter mit diesem Zusatz nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist oder in zu warmen Räumen angesetzt wird... sonst ist das so sorgfältig angemachte Futter ganz schnell nichts mehr wert :-(
Die ganze Mischung erhält abschliessend einen Duftstoffmix, dem Manuel "über die Jahre" sein Vertrauen geschenkt hat - sicher aussergewöhnlich - aber erfolgreich
je120g Duftstoff Brasem und Vanille werden dabei mit 65g fenugrec (Bockshornklee) gemischt und dem trockenen Futter zugesetzt... ein paar Hanfkörner im Korb sorgen dafür, dass bei dem Schiffsverkehr immer "etwas liegen bleibt". Ist der Fisch mal richtig dick am Platz, dürfen es sicher auch Maiskörner sein...
Also dann - viel Erfolg beim ausprobieren - und viele "hoffentlich stressige" Stunden am NOK :-)
und sollte Euch der Sinn danach stehen, freuen wir uns natürlch auch stets über ein Feedback!