Montag, August 19, 2013

Memorial 2013 - der Bericht



http://www.matchfishing.it/wp-content/uploads/2011/12/MARCEL-VAN-DEN-EYNDE.jpgDas vergangene Augustwochenende stand wie in jedem Jahr ganz im Zeichen des van den Eynde Memorials zu Ehren von Marcel v.d. Eynde. Erneut war es uns gelungen (die Sommerferien in NRW hatten doch ihren personellen Tribut gefordert), sowohl für den Bereich Stipprute als auch für den Bereich Feeder je ein 4er Team zu formieren – am Ende waren es gar 5 Stipper – doch das war mit Hilfe von Antoine Wierinck – dem Koordinator der Veranstaltung - schnell in den Griff zu kriegen und so fand Horst Jansen vom HJG Bream Team Germany kurzerhand ein sportliches zu Hause im Team ZPVDE 2. Im Feederbereich hingegen hatte sich Jayson Greatorex engagiert (bekannt aus seinen Video Produktionen mit und bei CT) und mit seinen internationalen Kontakten 2 weitere britische Angler für das Memorial „draften“ können, sodass unser Nordlicht Manuel Kröger sich diesmal bereits teamintern in internationaler Gesellschaft befand. Kaum der Rede wert, dass Jamie Harrison und Richard Vaughan sich nicht nur als tolle Sportangler – sondern darüber hinaus auch als sehr weltoffene gesellige Kollegen erwiesen und sich nahtlos in unsere Reihen eingliederten.

2 Trainingstage hatten einige von uns freischaufeln können (Selbständigkeit und Studium sei Dank) und so endete die Sternfahrt unserer Teammitglieder aus dem Raum Hannover und Aachen vor der Poststation in Willebroek, wo es die erforderlichen Angelpapiere geben sollte. Nicht unwesentlich wäre seitens der Veranstalter sicher die Information gewesen, dass am Donnerstag, den 15.08 in Belgien ein gesetzlicher Feiertag war und alle Geschäfte (auch die Post) geschlossen waren L - diesmal aber trugen eigene Netzwerke zur Lösung bei… ein kurzer Anruf bei einem befreundeten belgischen Polizeibeamten regelte das Ganze – er diente quasi als „Back Up Angellizenz“ falls sich eine Kontrolle einstellen sollte. So also starteten wir zur ersten Trainingssession in den Stippsektor – und diese brachte bereits erstaunliches zu Tage. Martin Kinne fokussierte sich heute primär auf Kleinfisch und tat dies mit einer Schlagzahl, die bereits andeuten sollte, dass dies in diesem Jahr durchaus eine Alternative zur ansonsten recht brassenlastigen Angelei am Willebroek Kanal darstellen könnte. Schnell jedoch wurde klar, dass auch Brassen auf der Strecke waren – und bei richtiger Herangehensweise auch in erheblicher Stückzahl und Durchschnittsgewichten von 1 kg + fangbar waren. Am Ende des Tages stand ganz sicher ein ausgezeichnetes Trainingsergebnis, welches auf der einen Seite eine enorme Stückzahl und auf der anderen Seite ein enormes Gewicht zum Ergebnis hatte… und auch Jayson, der sich zu uns gesellte, hatte den ein oder anderen Brassen mit der Feeder verhaften können. Mit gutem Gefühl gings ins Hotel, wo am Abend beim Bier noch Futtertaktiken – Lehmgemische und Montagen diskutiert wurden um den kommenden Tag sinnvoll für das Feintuning zu nutzen.

Also – früh aus den Federn – ab zur Post, wo wir auf Jamie und Richard trafen – dann einen wirklich guten Laden (Türkische Bäckerei am Markt in Willebroek) zum Frühstück gefunden (der wurde vortan täglich aufgesucht) – auf gutes Essen legen Briten im Ausland wert J und dann wieder ab zum Wasser… Jamie, Richard und "das Jayson“ ab in den Feedersektor bei Willebroek (ein weiterer befand sich im Wendebecken bei Kessel) und Martin und Dieter ab zu den Stippern, die oberhalb der Schleuse Kessel ihr Domizil fanden. Die Eindrücke vom gestrigen Tag konnten im Stippsektor insgesamt bestätigt werden und die Taktik für das Wochenende stand und liess sich wie folgt zusammen fassen… nach ca. 30 bis 60 Minuten Kleinfischjagd sollte gezielt auf den Bonusfisch geangelt werden… kam der nicht, waren weitere Kleinfische immer eine Option um eine zu hohe Platzziffer für das Team zu vermeiden. Zurück zum Feedersektor gabs dann eine kleine Überraschung. Jack Valkenburg – NL Co-Nationaltrainer und neuerdings Matrix und van den Eynde Verteiler für NL und B hatte Ricky Teale (MATRIX England) zum Memorial eingeladen. Beide fanden sich im Feedersektor gleich neben unseren Akrobaten und die 5 hatten dort gemeinsam trainiert.

Durchaus positiv bewertete man auch hier den Tag – denn nach schleppendem Beginn hatte man wohl letztlich doch einen Dreh gefunden, dem Kanal die nötigen Kilos zu entlocken und eine Teamtaktik war ganz im Stile von „Team England“ bereits akribisch erarbeitet und gestenreich ausdiskutiert…

Also dann – wir sahen uns recht ordentlich präpariert und sahen gespannt auf den morgigen Tag – wohl wissend, dass das Memorial überwiegend von sehr ortskundigen Anglern besucht wird, die den Willebroek-Kanal in- und auswändig kennen – und unsere 2 Tage Training sich gegen deren Erfahrung eher wie der berühmte Tropfen auf den heissen Stein ausnehmen. Der Abend mit unseren britischen Kollegen war – wie soll ich formulieren – very british… die Dame der Hotelbar hatte „alle Hände voll“ zu tun um Nachschub – zugegeben – belgisches Bier aus 0,25 Liter Flaschen verdunstet nahezu in der Hand - zu bringen und logisch… es musste noch eine Wette für das Match her… feeder vs. pole… wer also sollte am Ende die Nase vorn haben – das Feederteam oder die Polefraktion? Einsatz –für britische Verhältnisse – gigantische 5 Euro J

Egal – darum wurde nun bis aufs Blut gekämpft – Tag 1 stand an und…. die Taktik der Poleangler schien gegenüber der unserer Feederkollegen „ein wenig“ erfolgreicher – gelang es hier nicht, den wichtigen Bonusfisch zu keschern, wurden Kleinfische in ordentlicher Stückzahl gefangen sodass es durchweg einstellige Ergebnisse in den 13 Mann starken Sektoren gab – die Fanggewichte nahmen sich zwar international mager aus doch dazu ein echter Lichtblick von Andreas Tuk, der wohl eine Sternstunde seiner bisherigen anglerischen Laufbahn erlebte als ein ca. 2 kg schwerer Karpfen nach langem zähen Kampf in den Unterfangkescher glitt – jippieijäh Schweinebacke – das war der Ausreisser nach oben, der jedem Team gut zu Gesicht steht – denn das wurde am Ende die 2 im Sektor und war der Grundstein für Teamplatz 7 der Zwischenwertung– selbst noch mit Kontakt nach oben. Dennoch blieb festzustellen, dass die Teams aus der Region auf breiter Front dominierten – internationale Klasse konnte hier einzig das Team Shimano – van den Eynde (Clubweltmeister 2008 – Niort Frankreich) erneut unter Beweis stellen, dass sich nur knapp hinter den TOP Favoriten aus Leopoldsburg (mit 3 aktuellen belgischen Nationalkaderanglern) platzieren konnte. Im Feederteam hingegen war ein wenig Ernüchterung eingekehrt… ohne das Team Matrix Wilco hätte es wohl geheissen – willst Du unsre oben sehen – muss Du die Tabelle drehn ;-) logisch – Spass gehört an einem solchen Wochenende dazu – und Angeln ist nun mal kein 100 m Lauf, der nahezu überall auf der Welt unter ähnlichen Bedingungen statt findet – in der Analyse galt es festzuhalten – das gelbe Futter, welches im Training noch Fisch brachte schien im Wettkampf absolut fehl am Platze… die Sieger fischten durchweg dunkel – dazu brauchte es – eher brassenuntypisch - selbst für die Kiloplatten kleine Köder und entsprechend kleine Haken… dies galt es zum morgigen Tag zu verändern – bei den Stippern hingegen durchweg zufriedene Gesichter – wenngleich auch hier deutlich wurde, dass wesentlich mehr möglich war und nicht der Platz sondern der Angler meist der ausschlaggebende Faktor war…besonders der nicht nur in Fachkreisen bekannte Valere Elsen hatte hier eine kostenlose Lehrvorführung im belgischen Kanalangeln mit der Mücke abgehalten und ich sass quasi Loge… zur anderen Seite hatte dieses zweifelhafte Vergnügen übrigens Thijs Lupsen – den „Aachener“ Lesern sicher bestens bekannt – für alle anderen – Thijs gehört zum oben bereits vorgestellten Club WM Sieger Team … 8 kilo zu 1 kilo hiess es am Ende zu Gunsten von Valere – und dass zu beiden Seiten!!! Was aber war anders als im Training? Logisch – ein solches Training mit 2 Leuten ist natürlich in keinster Weise mit einer Trainingswoche nach Vorbild einer WM oder EM zu vergleichen – wenn hier 2 Angler Futter und Köder einbringen, verändert sich dadurch alleine nicht das Beissverhalten am Kanal // dazu hat der Fisch nahezu „keine Wahl“ – da klappen natürlich viele Dinge, die unter dem Druck einer Veranstaltung nicht funktionieren – auffallend war dann auch hier, dass die Fische insgesamt deutlich sensibler wurden… ging es im Training mit hellem wolkendem Lehm sehr gut, so konnte dies heute nicht durchgehend bestätigt werden… wurde im Training bei mässiger Strömung Fisch mit bis zu 5 gramm Montagen gefangen, so stand ausgerechnet heute der Kanal wegen Schleusenarbeiten still – und wie so oft in Holland und in Belgien, brauchte es eine natürliche Köderführung in XXXXL Format, wollte man einen der so wichtigen Brassen an den Haken bekommen – diesen dann am dünnen Vorfach mit kleinem Haken in den Kescher zu bringen, war sicher noch ein zweites Problem auf das es sich optimal vor zu bereiten galt… dennoch alles einstellig bei den Stippern…

Andi Tuk – 2
Robert Schroll – 7
Martin Kinne und Dieter Liebert 8

Alles Jammern hilft nichts – wir lagen noch aussichtsreich und Tag 2 gab Gelegenheit zur Besserung… um 7 geht der Wecker – ab zum Türken – und um 9 gibt’s die Startkarten… Valere Elsen übrigens auf Kopfplatz – englische Buchmacher zahlen 50 Cent für einen Euro auf die Wette einer Doppel 1… die natürlich auch kommt…

Kurz ein Wort zur Losung…

Die Angler aus den Mittelsektoren des ersten Tages kommen gemeinsam in einen Topf und werden für Tag 2 auf die Aussensektoren gelost – mit den Anglern der Aussensektoren von Tag 1 verfährt man analog. So werden die Sektoren bzw. die Angler in den jeweiligen Sektoren logischerweise auch ein wenig gemischt… manchmal allerdings spielt das Los auch verrückt – uns so kommt es heute erneut zu Wierinck vs. Liebert – diesmal auf Platz 7 und 8 - und als sei das noch nicht genug – parkt Thijs Lupsen gleich nebenan auf Platz 6…

Bereits am Vorabend wurde diskutiert, wie sich die Strecke wohl verhalten würde… die Hoffnung der einen war, dass mehr Fisch auf den Parcours ziehen würde –  die Skepsis der erfahrenen BeNeLux Angler sagte eher etwas anderes…

Und – am Ende gabs von Jedem etwas… besonders im Kopfsektor schien den Brassen das Futter vom Vortag prima zu munden… kurioser Weise jedoch fing Valere Elsen auf 1 die nahezu programmierten 10 Kilo – Platz 2 bis 6 hingegen überwiegend Kleinfisch mit max. 1 bis 2 Bonusfischen – Platz 7 bis 10 dann wieder zwischen 4,5 und 6 kg mit überwiegend Bonusfischen und bereits ab Platz 11 war der Zauber wieder vorbei… Dieter hier und heute mit 4,36 kg und einer sehr brauchbaren 5 / die mit ein wenig mehr Glück ebenso gut neh 3 hätte sein können – marginale 10 gramm Rückstand auf Nachbar Antoine Wierinck und (grusel) 4 abgehängten Brassen :-( – verdammt verdammt verdammt aber immerhin ca. 2,5 kg Vorsprung auf Thijs Lupsen zur Linken – generell wars heute übrigens insgesamt nicht der Tag der Shimano vdE Truppe, die von Platz 2 noch auf Platz 4 durchgereicht wurde – dies jedoch ist schon "jammen auf hohem Niveau" denn was die Jungs ein Kleinfisch fingen, stellte die gesamte Konkurenz in den Schatten – jedoch den Bonusfisch, den konnten "die Blauen" heute ganz einfach nicht anleinen.

Die Sektoren B bis D gestalteten sich nur in Teilbereichen ähnlich… überwiegend jedoch deutlich dramatischer

Wenige Kleinfische reichten bereits für ein einstelliges Ergebnis und leider waren hier diesmal auch einige Null-Fänger zu verzeichnen… unsere Ergebnisse im Detail:

M. Kinne – 300 gr – PZ 8
A. Tuk – 150 gr – PZ 9
R. Schroll – 80 gr – PZ 11

Ein einziger Brassen bei einem der 3 – der wäre es gewesen – und schon wären wir vom letztlich geteilten Platz 8 ins Geld „geschossen“ – denn nur 6 Punkte fehlten dazu während es bereits 10 Punkte Vorsprung auf Platz 10 waren…

Die Geldpreise gehen an

  1. Leopoldsburg
  2. ZPVDE 1
  3.  WV. Waregem
  4. Shimano VDE
  5. Mondial Masters
  6. Snoekbars Beringen

Nun noch ein Blick auf die Feederangler…

Leider auch hier keine glücklichen Gesichter… Manuel Kröger fängt eine für den Kanal hervorragende Stückzahl, kann jedoch gewichtsmässig der Konkurenz kaum paroli bieten…

1.400 gramm und Platziffer 12

Richard Vaughan geht es ähnlich… hier stehen 1.480 gramm und ebenfalls eine 12 zu Buche

Jayson bringt es immerhin auf 2.770 gramm und rettet Platzziffer 9

Und Jamie zeigt aufsteigende Tendenz und schafft 3.320 gramm, die zu Platzziffer 7 reichen.

Erstaunlich, dass die Topgewichte bei den Feederanglern hinter denen der Polefraktion zurückblieben… der beste Feederangler fing an Tag 2 - 9.960 gramm – während im Stippbereich gleich 3 Angler die 10 kg Marke knackten und das Spitzengewicht bei 12 kg lag… dazu noch die TOP 6 der Feederangler

  1. VERPA green (Hausgewässer)
  2. Team Snijders
  3. VERPA blue
  4. Team BENELUX
  5. Sportshop Carp
  6. Feederteam VDE

Zurückblickend auf das Memorial 2013 bleibt aus teaminterner Sicht unbedingt festzuhalten, dass wir ein Wochenende hatten, welches von best möglicher Stimmung (und Wetter) geprägt war… die Kameradschaft untereinander war trotz unterschiedlichster Teamherkunft phantastisch – die Zusammenarbeit am und neben dem Gewässer absolut vorbildlich (ein besonderer Dank geht an Martin Kinne, mit dem ich 2 erstklassige Trainingstage verbringen konnte).

Dem Memorial, bei dem alleine die Firma van den Eynde 1.200 Euro in Bar in den Topf legt (doch darum geht’s gar nicht) --- vielmehr dem Angelsport insgesamt, stände ein deutlich grösserer Teilnehmerkreis bestens zu Gesicht! Doch leider war auch das Meldeergebnis hier in Willebroek (100 Teilnehmer für Feeder und Pole insgesamt) erneut ein Beleg für die allgemeinen aktuellen Verhältnisse im Angelsport… während Internetforen oder Facebookgruppen aus allen Nähten platzen, bleiben die Tanzflächen international leer wenn die Mütter mit den schönen Töchtern in die Disco kommen L

Schon erstaunlich, wo die Angler denn nun alle sind, die im www auf Alles und Jedes neh Antwort wissen???

Termin und Meldeprozedere jedenfalls werden auch in 2014 wieder HIER auf unserem Blog bekannt gegeben und wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Teilnehmerzahlen bei Angelveranstaltungen und Klickzähler im www irgendwann mal wieder synchron ticken!!!

hier noch einige Bilder, die die Stimmung "on board" recht gut wiedergeben ;-)

 die Schleuse von Tisselt - nicht zu übersehen - seit Jahren findet hier oberhalb und unterhalb das Memorial statt
 Martin Kinne - wenn er gerade mal nicht angelt - denkt er garantiert über das Angeln nach

 und hier ein unglaublich schwieriges Suchbild... wer den Fehler findet und nächstets Jahr am Memorial teilnimmt, dem zahlt der Blogbetreiber ein Bier in der Hotellobby :-) (Teilnehmer 2013 und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen...
 Bild im Sinne des Jugendschutzes durch die Handykamera selbst zensiert ;-)
 - logisch - so sehn Sieger aus - Andi Tuk mit Platziffer 2 an Tag 1

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auch so sehen sieger aus ;-) POLE defeat feeder