Montag, Juli 01, 2013

NOVI SAD - das FAZIT






Die EM ist gelaufen – Belgien ist Eurapameister – die Niederlande verbesserten sich an Tag 2 zwar noch auf Platz 10 – doch mit der Medaillenvergabe hatte man letztlich ebenso wenig zu tun wie –leider auch- das Deutsche Team, das nach tollem Tag 1 schlussendlich leider noch auf Platz 8 abrutschte.

Jan v. Schendel zieht in der für ihn typischen selbstkritischen Art Bilanz und blickt dennoch auf eine abseits des Ergebnisses fantastische EM-Woche zurück.

Hier seine Eindrücke:

Nach Tag 1 war der Drops für Team Niederlande im Grunde gelutscht – 60 Punkte waren natürlich viel zu viel um noch ein Auge ganz nach vorne zu werfen… dort fanden sich
Ungarn mit 22 Punkten vor Polen mit 27 Punkten – Frankreich mit 33 Punkten und Deutschland mit 35 Punkten – dahinter lag dann alles dicht bei dicht… und ganz ehrlich – nach einer sehr guten Trainingswoche war dies schon sehr deprimierend!

Die ganze Angelei bzw. die Fangergebnisse wurden im Grunde schon im Laufe der Woche stets schlechter – dies wäre vom Prinzip her für die Hollände ganz sicher kein Problem gewesen – denn sieht man sich die Fangergebnisse bei den Veranstaltungen in Holland an, dann erkennt man recht schnell, dass hier Siegergewichte von 3 bis 5 kg durchaus an der Tagesordnung sind – darum also ging es nicht – vielmehr war es einmal mehr der Aspekt, dass die Ukelangelei unter diesen Umständen hier wieder enorm an Bedeutung gewann… dazu sprechen wir an diese Gewässer über „Ukels“ mit Durchschnittsgewichten von 4 bis 6 Gramm – als enorm kleine Exemplare… dabei geht’s dann wiederum über Stückzahl von 700 bis 800 Stück… und gerade bei einer EM finden sich dann zahlreiche Angler im Starterfeld, die diese Art der Angelei extrem gut beherrschen – darunter nicht wenige Nationen, die man normalerweise gar nicht unbedingt auf dem Zettel hat…

Es entwickelt sich für Holland zu einem immer grösser werdenden Problem (Originalton JvS „gigantisches Problem“), dass diese Angelei gegenwärtig immer bedeutender wird und wir davon so gut wie keine Ahnung haben L - noch mal zur Erinnerung  in den Niederlanden gibt es vermutlich insgesamt nicht so viele Ukels wie zum Beispiel in Deutschland alleine in der Aue – von den süd und südosteuropäischen Ländern ganz zu schweigen…

Jan räumt ein, dass an Tag 1 durchaus auch grössere Fische gefangen wurden – doch darauf zu setzen, war durchaus ein „Ritt auf Messers Schneide“ – während das gezielte Angeln auf Ukels beinahe in allen Sektoren eine noch respektable einstellige Platzierung ermöglichte…

Logisch, dass man von Platz 13 aus nicht unbedingt den Grossangriff auf die Medaillenränge im Auge hatte – dennoch gilt es natürlich stets, sich von einer solchen Veranstaltung best möglich zu verabschieden… und so gingen es die Holländer dann auch an…

Luc de Weert ersetzte Jürgen Spierings was Jan selbst als sehr harte Entscheidung empfand – denn Jürgen hatte eine hervorragende Trainingswoche hingelegt…Luc übrigens machte an Tag 2 eine 9 im sehr schwierigen Sektor D – wo er zudem nach der Papierform nicht den besten Platz erwischte…

Tag 2 war dann auch insgesamt „beinahe“ nach Jans Geschmack – denn Team Holland präsentierte sich ausgezeichnet – wenn – ja wenn da nicht diese 25 Punkte von Stefan Altena aus Sektor D gewesen wären L mit 2 – 2 – 6 und 9 lag man ansonsten ganz vorne dabei…

Nun – was bleibt als Fazit festzuhalten –

Das Resultat stellt den Bondscoach sicher nicht zufrieden! Bei dieser EM standen letztendlich doch viele gute Teams vorne – und dies ist stets ein Beleg dafür, dass die Besten wieder einmal einen Weg fanden, letztlich in allen Sektoren auch an den Fisch zu kommen...

Diese EM war geprägt von einem Mix aus verschiedensten Angelstilen… mit der 13m Rute waren Güstern und Carassio (Karauschen) zu fangen – aber dazu gesellte sich eben auch wieder die Ukel-Angelei. Mit letzterer liess sich zwa kaum ein Sektor gewinnen, doch beinahe überall die „Haut retten“.

Ein Herzschlagfinale sah letztlich Belgien als Sieger – nur 1,5 Punkte vor Italien, dass wiedeum nur 2 Punkte vor Ungarn lag – Holz ging diesmal an Frankreich, dass wiederum nur einen Punkt hinter Ungarn lag… enger geht’s wohl kaum.

Abschliessend hebt Jan noch einmal die hervorragende Organisation und die Topverhältnisse aus Sicht des Angelsports in Serbien hervor. Das Land hat unendlich viele Gewässer, in denen dazu noch alle nur denkbaren Süsswasserfische zu Hause sind- kein Wunder also, dass dieses Land als eines DER kommenden Angelländer überhaupt zu betrachten ist und bereits heute über eine Vielzahl hervorragender Angler verfügt.

Jan bilanziert darüber hinaus, dass Team Holland gegenüber den Topnationen in Serbien ganz einfach eine „Schritt zu kurz“ kam. (O-Ton) So ehrlich muss man sein!!! Dennoch glaubt er, auch hier wieder viele positive Dinge gesehen zu haben, woraus er Hoffnung für die Zukunft ziehen kann – positives gabs also auch – doch letztendlich geht’s um Medaillen und damit war er hier keinesfalls zufrieden.

Private Anmerkung des Autors:

Mitte der Woche werden sicher alle Teilnehmer wieder aus Novi Sad zu Hause eintreffen und ihrem „ganz normalen“ Job nachgehen…  Jan wird dann wieder bei van den Eynde an seinem Schreibtisch sitzen – verantwortlich für Public Relations und Export – hin und wieder wird er ganz sicher Andy Berteyn über den Weg laufen – denn auch er steht auf der Gehaltsliste bei vdE – allerdings zuständig für den Bereich Produktion und Logistik – Andy ist Mitglied des belgischen Siegerteams aus Novi Sad - belegte in der Einzelwertung dazu Platz 8 - und da wird sicher geunkt werden ;-) nah Jan – wie ist es denn so in Novi Sad gelaufen :Lapaloma: 

Unsere besten Glückwünsche an Andy sind natürlich schon unterwegs – sollte es klappen, bringen wir in Kürze auch noch ein Interview mit dem Goldmedaillengewinner aus Belgien…