Freitag, Juli 12, 2019

Aus dem Leben


... ich muss es kaum erwähnen - aber hier eine weitere Geschichte aus dem Leben des Günter M. aus A. manchmal auch aus Eu. bei W.


Kleine Geschichte aus dem Leben ;-)

Ihr kennt das doch, man(n) geht mit Frauchen und Möpp (hierzulande Bezeichnung für Hund) an einem sonnigen Tag spazieren, sinniger Weise an einem Bach, Tümpel, See oder Talsperre entlang, um vielleicht dort ein paar befreundete Angler zu treffen oder zu beobachten. Da passt es natürlich sehr gut, wenn man jemanden trifft und in ein Gespräch verwickelt. Da das Thema Angeln bei Frauen selten Euphorie entfacht, passiert es dann häufiger, dass die Frau schon mal mit dem Hund weiter geht ;-) und den Liebsten (nein - nicht den Hund) auf dem Rückweg wieder einsammelt. ---- Ziel erreicht ! ;-)

Bei solch einem Spaziergang habe ich dann schon so manches Mal die wirrsten Angelmethoden und Kommentare erlebt. Z.B. traf ich dort einen „Spezialisten“ der mit einem Karpfenstuhl und zwei Feederruten ausgerückt war, um schöne dicke Karpfen zu fangen. Ich kannte diesen Menschen nur vom Sehen her, aber ich war gespannt, was er so alles anstellt um erfolgreich zu sein. Meine Begleitung blieb mit mir kurz stehen und stellte schnell fest, dass sie wohl den Weg nur mit Hund weiter beschreiten wird ;-). Nun waren zwischen mir und dem „Kollegen“ etwa 5 Meter Distanz und zufälliger Weise stand dort eine schöne Bank, die ich auch sofort belegte. Jetzt gibt es ja Angler, die effizient orientiert angeln und solche, die Bierkonsum orientiert die Gewässer aufsuchen. Bei dem Exemplar vor mir, war es mir Anfangs nicht ganz klar! Er hatte einen Karpfenstuhl so eingestellt, dass eine chillige und entspannte Haltung eingenommen werden konnte, umso länger dauerte es aus dieser Position herauszukommen, falls dann mal ein Schuppenträger an der Schnur ziehen würde. Um nun nicht allzuviel Platz in Beschlag zu nehmen, wurden rechts und links des Stuhl „Faulenzer“ (Rutenauflagen) in den Boden geschlagen (ja, mit dem Hammer geschlagen) um die Ruten parallel vom Ufer aufzulegen. Sah schon ein wenig seltsam aus, wenn eine Spitze 3,90 Meter nach link und die andere 3,90 Meter nach rechts stehen. Da machte ich mir schon Gedanken, wie man zwei Ruten gleichzeitig beobachten kann. Ganz einfach Lösung: Die eine Feederrute wurde intensiv beobachtet und die andere Rute wurde einfach mal mit einem Aal-Glöckchen bestückt. Das Material sah gar nicht soooo schlecht aus, mir war nur nicht klar, warum man für eine Entfernung von 20 Metern ein 45 Gramm Methodfeeder braucht, weitere Frage war: Wieso eine geflochtene Schur für ein Stillgewässer ohne Hindernisse? Dritte Frage: Wieso benutzt er keine Futtermulde?
Da ich von Natur aus neugierig bin, fragte ich einfach mal nach.
Die Antworten:
  1.  mit 45 Gramm kann ich weiter werfe
  2. Die Schur hält auch die ganz dicken Fische
  3. Dann passt mehr Futter auf das Plättchen
Guuuute Antworten !

Aber ob dies wirklich Sinn macht, stelle ich jetzt einfach mal so dahin. Nachdem ich mir mit größtem Interesse angeschaut hatte, wie man das Futter auf das Plättchen pappt und diesen undefinierten Knubbel mit einem Seitenschwungwurf über eine Parabel an die nahe liegende Insel wirft, war mir klar ---- diesen Platz trifft er niemals wieder. Niemals hätte ich geglaubt, dass sich nach solchen einem EINSCHLAG ein Fisch noch in der Nähe aufhält. Komisch, anstatt zu warten, bis die Schnur unter Wasser ist, wird die Spitze schon krumm gezogen und mit einem Glöckchen versehen ;-). Die zweite Rute wird genauso präpariert, außer das Glöckchen !!!! Das braucht er ja nicht. Nach etwa einer halben Stunde, ging tatsächlich die RUTE krumm, nicht die Spitze, sondern die ganze Rute. Nun war Eile angesagt, denn aus dem tiefen Karpfenstuhl rauszukommen, war gar nicht so einfach, zumal es noch ca. 2 Meter bis zur Rute zu hechten war. Die Faulenzer wackelten schon sehr bedenklich und mich hätte es nicht gewundert, wenn die Rute dort rausgesprungen wäre. Mit einem schwungvollen Anhieb wurde der Biss quittiert. RESPEKT, bei so viel Schwung hätte ich damit gerechnet, dass der Fisch nicht mehr gekeschert werden muss, sondern schon entschuppt auf dem Ufer liegt. Tatsächlich hatte er es geschafft, den Fisch zu landen und mit einer hochgezogenen Augenbraue huldigte ich dem Karpfenjäger für seine vollbrachte Tat.

Jetzt wusste ich nicht wirklich, was ich tun sollte, denn in mir taten sich Abgründe auf.

2 Ruten in entgegengesetzte Richtungen ausgelegt

Glöckchen an einer Feederrute

Viel zu dickes Material

Anschlagen nachdem die Rute fast gebrochen wäre

Begründungen, die ich nicht ganz nachvollziehen kann usw. usw.

Entgegen meiner Natur entschied ich mich, diesem netten Menschen einen noch erfolgreichen Tag zu wünschen, anstatt mit ihm eine Diskussion anzufangen.

Mein Resümee: Heute hatte ich wieder viel gelernt ;-)

Euer Quax

Anmerkung der Red. "wer gewinnt hat recht" :-)