Es geschah im frühen
Winter, das Zwitschern der Vögel war kaum noch zu hören, die Blätter der Bäume
haben ihren Weg zur letzten Ruhe angetreten und die Temperaturen fielen gegen
Null und tiefer. Anstatt schön lange auszuschlafen oder sich auf der
kuscheligen Couch rumzulümmeln und die Zimmertemperatur auf 24°C zu stellen,
packen sich einige komische Menschen in mehrere Schichten in warme Klamotten
wie eine Zwiebel und verlassen das traute Heim, um die Scheiben von Eis zu
befreien und den kalten Motor zu starten, damit sie sich mit Ihresgleichen fast
bewegungslos am Gewässer in eine sitzende Position begeben. Naja, ist zwar
jetzt sehr einfach beschrieben, aber im Grunde sehr zutreffend :-)
Einmal den Wagen
gestartet und sich auf den Weg zum Gewässer gemacht, wird doch schon darüber
nachgedacht, welche Montagen man aufzubauen hat. Am Parkplatz angekommen,
werden die anderen Schuppenjäger begrüßt und schon drüber philosophiert, ob es
überhaupt Sinn macht auszupacken. Wenn man aber schon mal da ist, dann sollte
man auch auspacken.
Nun wissen wir ja alle,
dass der Fisch langsamer wird, nicht mehr viel durch Wasser wandert, die
Nahrung nicht wirklich aktiv sucht und nur kleine Mengen vorsichtig aufnimmt.
Also werden die Schnüre dünner, die Haken kleiner, die Köder winzig und die
Tragkraft der Posen minimal.
Bei der Ausbleiung der
Posen ist es von Vorteil sehr gute Augen zu haben, denn der Kopf der Pose
sollte maximal 1-2 mm aus dem Wasser ragen. Die Tiere beißen so vorsichtig,
dass sie bei kleinstem Widerstand den Köder ausspucken. Auch wenn es sich
komisch anhört, aber das Winterangeln muss man üben ! Die Bisserkennung ist
ganz anders als bei warmen Temperaturen, da macht es auch mal Sinn den Köder
ganz langsam ein paar Zentimeter anzuheben und langsam wieder sinken zu lassen,
denn durch das Herbstlaub im Wasser wird der Köder auch schon mal verdeckt.
Selbst wenn sich die Pose auch nur leicht bewegt, ohne unterzugehen, sollte man
einfach mal einen Anhieb wagen. Es ist schon erstaunlich wie vorsichtig sie
sind, eine gute Erfahrung habe ich gemacht, wenn die Pose soooo tief steht,
dass sie fast bündig mit der Wasseroberfläche ist und alleine durch das
Schließen der Oberfläche ein Biss zu erkennen ist, dies funktioniert natürlich
nur bei Windstille und stehendem Gewässer. Als Bissanzeigeblei reicht ein 10er
Schrot um die Pose 1-2 mm anzuheben ---- Pose hoch à Zack Anschlag J Pose runter à Zack Anschlag. Also: Experimentieren ist da schon mal von Vorteil.
In diesem Sinne:
Petri Heil und ein
schönes Weihnachtsfest mit einem guten Start ins neue Jahr.
LG: Euer Quax
Anmerkung der Red. wer sein Wohnzimmer auf 24 Grad heizt, wird spätestens im Frühjahr von mir persönlich mit Niederlagen nicht unter 10 Kg Unterschied bestraft!