Montag, Mai 21, 2012

Benefizfischen Mosel 2012


"Die Welt zu Gast bei Freunden“ lautete das Motto der Fussball WM 2006 und auch wenn es im Angelsport weitaus beschaulicher zugeht, so spürt man doch immer wieder, dass auch weite Teile unserer Spezies von diesem Motto beseelt sind. Ausgangspunkt war - wie so oft- eine im Rahmen der INTERPOLE zu Stande gekommene Freundschaft – in diesem Falle zum Browning Team der Angelecke Wasserliesch bzw. der „Familie“ Markus und Silke Reber.

Bild: Cheforganisator Markus Reber

Knappe 3 Stunden Fahrt – vorausgesetzt die Belgier sperren Ihre Autobahnen nicht- und schon befindet man sich inmitten einer der schönsten Gegenden Deutschlands – dem Weinanbaugebiet der Mosel! Kein Zweifel – das Gros der Besucher wird beim ersten Anblick der Mosellandschaft gleich an den Geschmack des guten Tropfens denken – doch der „natural born Stipper“ hat da verständlicherweise auch noch einen anderen Gedanken im Sekundärgehirn ;-) – denn dieser Fluss ist –kurz vor der Saarmündung- bereits optisch, schlichtweg eine Augenweide.

Dem Tip der Familie Reber folgend wurde eine Wohnung in einem der vielen Gästehäuser mit Anschluss an die dortigen Weingütern bezogen – mit ebenfalls angeschlossener Straussenwirtschaft übrigens ein echtes Schnäppchen – Wohnung, Flammkuchen, Wein und Hausgemachtes zum ebenfalls hausgemachten Preis- all das gleich vor der Wohnungstüre - lässt das Budget für den nächsten Angelausflug nicht gar so sehr in die Knie gehen… oder aber Luft für die zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten im nahe gelegenen Trier ;-)

So also machten wir die Brücke – denn der Feiertag am 17ten Mai erlaubte uns ein langes 4 Tage Wochenende – wegen familiärer Verpflichtungen diesmal leider verhindert war „mein Bruder“ Achim Achterath nicht am Start – und – oh Wunder – sämtliche mir bekannten Angler der Region Rheinland Pflalz – selbst Anfragen gen Luxemburg - wurden unisono beantwortet mit dem Hinweis – bin schon „beim Reber“ gemeldet! Doch auch hier wusste Markus Reber zu helfen… und so dauerte es nicht einmal einen Tag und ich war anglerisch mit Gerd Bleser verheiratet… bei Leibe nicht der schlechteste Partner – denn Gerd ist anglerisch mit der Mosel verheiratet und konnte auch bei der I-pole bereits mehrfach sein technisches Können unter Beweis stellen! 1000 Dank an den Gerd für die kurzfristig eigens freigeschaufelte Zeit – sowohl am Freitag wie auch am Samstag konnte gemeinsam getestet  werden um eine Strategie für den Sonntag zu erarbeiten… längst nicht selbstverständlich!!!

Bild: ungewohntes Bild - rotblaues Koppel Bleser - Liebert

Strömungsgeschwindigkeiten von ca. 1,5 bis 5 Gramm liessen dabei Gefühle wie am heimischen Julianakanal aufkommen – allenfalls die Bissfrequenz der Moselfische erinnert ein wenig an das Piranhabecken des Kölner Zoos zur Fütterungszeit. Zwar hatte das ausrichtende Browning Team sich um best mögliche Strecken bemüht und diese ausgiebig getestet - doch Fangergebnisse lassen sich einfach nicht programmieren – und so hiess es:

Moselfische???

Nun – genau genommen handelte es sich überwiegend um ungebetene Gäste – denn der Fang am ersten Tag bestand zu grossen Teilen aus Schwarzmeergrundeln mit Stückgewichten zwischen ca. 2 und 20 Gramm dazu ein paar Schneider und ein einsames Rotauge an Stelle der erhofften Weissfische mit Stückgewichten von bis zu 3 Kg also Schwerstarbeit an der langen Stippe… doch Angeln ist – was am Haken hängt!

Tag 2 im flacheren Sektor Saarmündung sollte ebenfalls keine wirkliche Trendwende bringen… zwar konnte hier und da ein Rotauge überlistet werden, doch selbst Sparrationen an Lebendfutter sorgten unmittelbar wieder für überfallartige Attacken der „gefrässigen Monster“.
Die einheimischen Angler haben bereits Ihre Schlüsse aus diesem Fischaufkommen gezogen und Ihre Technik diesem Beissverhalten angepasst… ohne diesen Anglern das Können absprechen zu wollen!!! hatte es für den „Beobachter aus NRW“ so etwas von „back to the roots“ denn urplötzlich sind dort die hier zu Lande längst aus der Mode gekommenen Rutenwälder aus Speedruten in 4,00 bis 5,00 m Länge wieder zu sehen – daran befestigt schier unglaubliche Montagen… 10 gr Schwimmer mit Punktbebleiung, riesigen Haken und nur 10 bis 15 cm Vorfach sind absolut keine Ausnahme. Das zu erzielende Gewicht basiert selbstredend neben der Fertigkeit des Anglers auch auf dem Stückgewicht der Grundeln, denn dieses kann sowohl bei 2 als auch bei 20 Gramm liegen – einige Angler berichteten mir selbst von fortgeschrittenen Populationen, die es auf 50 bis zu 100 Gramm bringen… und den Zeiger der Waage dann deutlich heftiger ausschlagen lassen als dies an diesem Wochenende der Fall war.


Sonntag dann der Höhepunkt des Wochenendes und es bedarf zwingend eines eigenen
Absatzes, das ganze Drum und Dran zu schildern, welches hier rund um dieses Angeln organisiert wurde.

Bereits die Idee, die Einnahmen dieser Veranstaltung zu Gunsten des „Fördervereins Krebskranker Kinder Trier e.V.“ zu spenden verdient höchsten Respekt! Doch auch das ganze Drum und Dran hatte einen ganz anderen Rahmen, als den, den wir aus unserer Region im Dreiländereck kennen… Ein eigens aufgebautes Zelt mit Bierwagen und ein Cateringbereich mit reichem Frühstücksbuffet begrüsste die Angler aus Rheinland Pflaz, dem Saarland, Hessen, NRW und dem gleich benachbarten Luxemburg zur morgendlichen Verlosung unter freiem Himmel – wie oft habe ich hier bei vergleichbaren Veranstaltungen schon „schnelle Verlosungen am Strassenrand“ erlebt?!





Es folgt die nahezu uneingeschränkte Befahrbarkeit der Strecke – hinfahren – neben dem Radweg parken – ausladen – angeln – mein Gott, was würden wir am Julianakanal oder sonst wo darum geben  

ok – das die Al Kaida neuerdings auch Fahrradfahrer in Ihren Terrorcamps ausbildet, dafür können die Veranstalter nichts… dem Fahrradfahrer jedenfalls, der meine Rute eigenhändig aus dem Abroller gehoben  und diese zu Boden geworfen hat sei auf diesem Wege gesagt, „so was tut man nicht“ – Angler sind auch Menschen – wir nehmen gerne Rücksicht auf die Belange von Fussgängern, Radfahrern und sonstigem Passanten – erwarten jedoch das Gleiche auch von denen – seien sie froh, dass mein tackle nicht gebrochen ist – das wäre Sie teuer zu stehen gekommen.

Doch wenden wir uns weiteren „Glanztaten“ der Ausrichter zu! Denn diese überstrahlen bei Weitem das Auftreten dieses unangenehmen Zeitgenossen…

Permanente Kontrolleure auf der Strecke gewährleisten best mögliche Kontrollen – präzise Start und Endkommandos - dazu ein schnelles Verwiegen des Fanges! Bei diesen Begleitumständen war auch das überwiegend aus Grundeln und anderen Kleinfischen bestehende Fangergebnis schnell vergessen.

Dann wieder ab zur „Wiesn“ vor der Angelecke Wasserliesch… am Bierwagen heisst es „oagzapft ist“ – das Frühstücksbuffet hat in der Grillstation einen würdigen Nachmieter gefunden… dieser wiederum räumt gegen 15.00 Uhr den Platz für das Kuchenbuffet – einfach sensationell – und in unserer Region in dieser Form seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt!!! Allen Beteiligten, freiwilligen Helfern  und kuchenspendenden Frauen mein größtes Kompliment… und zum krönenden Abschluss / auch wenn der Benefizgedanke hier im Vordergrund stand / wurden die
TOP 20 der erfolgreichsten Angler durch die Angelecke Wasserliesch in Kooperation mit der Firma Zebco – Browning für Ihre Verdienste um die Hege des Fischbestandes der Mosel geehrt!



 


Das Ergebnis der Spendenaktion sowie die Fangergebnisse folgen in Kürze!