Mittwoch, Juni 14, 2023

die NO whats app Gruppe

zugegeben - ich bin sicher in Punkto "soziale Netzwerke" ein recht spiessiger Kritiker - doch die nackten Zahlen lügen nicht und da gilt es schlicht und ergreifend festzustellen, dass trotz der gefeierten unendlichen Möglichkeiten von fb - wa und co, die Teilnehmerzahlen bei den Veranstaltungen weiter und weiter zurückgehen. Der wahre "contest" scheint in unseren Tagen leider nicht mehr am Wasser stattzufinden sondern vielmehr darin zu bestehen, das auf facebookseite einszweidrei veröffentlichte Ergebnis als Erster zu liken und der Primus der virtuellen Schulterklopfer zu sein - komische Welt das...

Seis drum - das soziale Netzwerk des jungen Internetzetalters für die breite Masse war für uns Angler

das Stipperforum im Anglerboard 😎😎😎

und was 2001 mit folgendem thead

 https://anglerboard.de/threads/stippertreffen.2720/

losging, wuchs schnell zu echter Freundschaft auch ohne Freundschaftsliste oder sonstigen virtuellen Schabernack. Im Grunde würde ich selbst soweit gehen zu behaupten, dass es ohne diesen "zarten Spross" niemals eine InterPole gegeben hätte und auch das jährliche Freundschaftsfischen GER/AUT wohl kaum zu Stande gekommen wäre... von so manch anderer Tour mit den "Männern der ersten Stunde" mal ganz abgesehen.

Unter derart idealen Voraussetzungen war dann zum Jahrebeginn auch recht schnell die Entscheidung getroffen, dass man sich diesmal bei Johannes G. nahe der deutsch französichen Grenze trifft... auch dort ist man auf den "Karpfen gekommen" und wenn Johannes das Wasser klar macht, kann man sich getrost und sorgenfrei ins Auto setzen und in Richtung Fronkreisch aufbrechen. 3 Tage Stipprute lagen vor uns und wetter.com drohte mit Maximalbelastung von oben - was im Nachhinein nicht übertrieben war. Nachdem ich ganz allgemein einen Platz an dem ich den ganzen Tag fische nicht gleich in der Startfütterung ruinieren möchte, liess ichs an Tag 1 sehr gemächlich angehen - schnell wurde klar, dass Johannes aus der Mitte das ganz anders sah - an dem gut 13 m breiten Gewässerabschnitt, der nur von einem Ufer befischbar ist, fischte Johannes mit der 13 m Rute unter einem Baum am anderen Ufer - vom Charakter her eher "der Tiefenentspannte", kann Johannes binnen Sekunden zum Karauschen-Speedangler werden... es ihm gleich zu tun, fiel mir sichtlich schwer und auch Achim - der sicher auch die Weinbergschnecke ist - konnte diese Schlagzahl kaum halten - hatte aber auch den Nachteil, dass sich bei ihm das Gewässer etwas aufweitete und das andere Ufer nur mit langer Schnur und langem Arm erreichbar war - nettes workout übrigens bei ca. 30 Grad...

Selbst französische Kollegen schwärmten von der Kunst unseres "Langen" - denn anlässlich einer Veranstaltung vor nicht all zu langer Zeit, hatte er die Garde der Karpfenangler recht lässig mit einem "Karauschen Fang von 100kg+" locker hinter sich gelassen... die Lobpreisungen der lokalen Grössen wären vermutlich noch euphorischer gewesen, müssten sie nicht in jedem Satz noch auf das GUTE ESSEN verweisen, welches fester Bestandteil der "Halbzeitpausen" an französischen Gewässern zu sein scheint... und selbst heute beim "nur so" Angeln nicht fehlte - übrigens mit Wein aus Weingläsern... 

Nach der Mittagspause prophezeite uns der Gastgeber, dass ab etwa 15 Uhr auch Fische auf der kurzen Bahn gefangen werden... ich mus kaum erwähnen, dass man auch danach die Uhr stellen konnte..

Gegen 18 Uhr wars dann genug - einpacken - ab in die gmeinsame Unterkunft und auf zum Abendprogramm - für uns mindestens ebenso wichtig wie das Angeln selbst - ein wenig lästern über diesen und jenen Kollegen - den ein oder anderen Kniff diskutieren und isotonische Getränke vernichten... so läuft das Spiel 😉

Spät ins Bett und früh wieder raus um Tag 2 anzugehen - ich gönne mir heute einen Eckplatz mit jede Menge Schilfbänken und bin wild entschlossen, mit der Pastemontage einen Karpfen nach dem anderen zu verhaften - soweit die Theorie - in der Praxis sieht es so aus, dass Achim in der Mitte und Johannes am Ende ordentlich bis sehr ordentlich fangen, während ich auf einen im Schilf bewegungslsoen Schwimmer starre 😭 - erst nach gut 2 bis 3 Stunden finde ich im freien Wasser einen Spot, der dann auch bei mir Fisch auf Fisch bringt - zumindest der Vorsatz Karpfen zu fangen geht auf - den ganzen Tag fange ich nur eine Karausche - ansonsten nur "Gelbe".

Für Tag 3 habe ich mit Johannes noch ein "special" gebucht - Achim hat leider familiäre Verpflichtungen und muss früher abreisen... wir beide aber machen uns auf an den Nachbarteich, in dem die "etwas" größeren Fische schwimmen - Johannes legt gleich mal mit einem Uferrun los, wie ich ihn von ihm in den letzten 20 Jahren noch nicht erlebt habe - die Vermutung geht zu Stör - der grösste hier soll angeblich 50 kg haben - a bissl viel für ein 6 m gertel - das ging sich nicht aus 👦

bei erneut unerbittlichen Temperaturen gibts hin und wieder schikke Fische an der Oberfläche zu sehen - ans fressen aber scheinen sie heute nicht wirklich zu denken... und wenn sich einer auf den Futerplatz verirrt, frisst er nicht wirklich mit Gier, sodass wir ein wenig mit Schnurschwimmern und falsch gehakten Fischen zu kämpfen haben - zwischendurch aber gibts auch immer mal wieder einen fürs Karpfenbett, dass hier zum Abhaken vorgeschrieben ist... abgesehen vom Beifang fangen wir etwa ein halbes Dutzend Fische zwischen 6 und 10 Kilo - dazu nett zusammen auf einem Steg gesessen und über Vergangenes und Zukünftiges philosophiert - Anglerherz was willst Du mehr?

Achim und Johannes - Euch beiden 1.000 Dank für die jahrzehntelange Freundschaft - auch ohne Freundschaftsliste und trotz der ein oder anderen kontroversen Diskussion. Hoffentlich noch viele weitere Jahre.

Zu guter letzt noch ein Hinweis, der uns 3 (und Susanne) sehr wichtig ist:

Von Walter Schneider aus Ebreichsdorf / AUT hat uns die Nachricht erreicht, dass er gesundheitlich sehr angeschlagen ist - Walter ist und war eines der Zugpferde der GER/AUT Freundschaftsangeln - kein Problem das er nicht löst - kein Weg, der ihm zu weit ist, kein Telefonat, das ihm zu viel ist...

Lieber Walter - sieh zu, dass Du recht bald wieder auf dem Damm bist - für Dich ist in unserer Mitte immer ein Platz frei!