Samstag, Juni 11, 2022

Heute und morgen


Hallo Sportfreunde,

wie der Titel des Berichts schon erahnen lässt, geht es diesmal mehr um das ganze Drum und Dran des Angelsports denn um Futter oder Veranstaltungsberichte, die ihr ja hier in der Regel findet.

Ich leite mal ein mit der Behauptung: "Der Angelsport leidet an long-covid".

Was ist damit nun gemeint?

Wie ihr wisst, gab es in unserem Retterland nahezu 2 Jahre so gut wie keine (Angel) Veranstaltungen während man das ganze Covidproblem z.B. in den Niederlanden und in Belgien gänzlich anders gehandelt hat. Hier kann es nun kaum verwundern, dass der "Angeljunkie" in uns diese Gelegenheit nicht an sich vorbei hat ziehen lassen - und siehe da - auch andere Mütter haben schöne Töchter... und weil was Neues natürlich immer spannend und aufregend ist, und niemand beim Erfinden von hochwichtigen Namen für beinahe private Veranstaltungen soviel Phantasie mitbringt wie wir Angler, ist der auf Vereinsebene "mit wenig Lorbeer" versehene Angler nach einem ersten Eckplatzlos beim superduperworldclassiccommercialcup mit "ticket finale WM-Startplatz" und lebenslanger Ruhmgarantie urplötzlich ein gemachter "Commercial Held" und ein "Schwergewicht der Szene".

Was bedeuten in solchen Zeiten schon noch Titel auf Vereins-, Bezirks- oder Landesebene - schlimmer noch, was ist überhaupt ein Bezirks- oder Landesverband in zeiten wie diesen, in denen sich jeder Rugbyspieler mit dem nötigen Kleingeld ohne jeden Nachweis seines Können gleich zu einer DM anmelden kann?

Kein Wunder also, wenn das Angeln auf Vereinsebene kaum noch Zuspruch findet, während sich insbesondere gut organisierte und nicht selten auch noch firmenunterstützte Veranstaltungen voller (deutscher) Teilnehmerfelder an den privaten Anlagen in unseren Nachbarländern sicher sein können.

Vorausschauend möchte ich all denen, die sich aktuell von ihren "Heimatvereinen" abgewandt haben, raten, nicht nur das "Heute" zu sehen, sondern vorausschauend ihren Terminkalender zu füllen. Selbst die schönste Tochter in fernen Ländern wird irgendwann "Routine" werden und dann werdet ihr den Wert eines heimatnahen Gewässers ganz sicher zu schätzen wissen. Sollte dann auf der anderen Seite diese Entwicklung auch noch dazu beitragen, dass die in ihren Dankschemen mitunter etwas festgefahrenen deutschen Vereine ein Umdenken erkennen lassen, so wäre Long Covid letztendlich doch mal zu besiegen und hätte insgesamt dem Angelsport ganz gut getan ;-)

Also vergesst nicht - wäre doch blöd, wenn ihr in einigen Jahren ein Gewässer vor Eurer Türe findet an dem es heisst "es war einmal"?

schönes Wochenende und lange Gummizüge wünscht

der vdE