Schon seit Jahren verfolge ich mit großem Interesse die
Ergebnisberichte zur Angelveranstaltung „The New Remember“, der in jedem Jahr über
3 Durchgänge ausgetragen wird und zur Winterzeit am belgischen Albertkanal
gleich hinter Maastricht stattfindet… blöderweise passt es bei mir zu dieser
Zeit aus privaten Gründen meist nicht – umso erfreuter war ich, als Teamkollege
Marc Lichter mir offenbarte, dass er sich in diesem Jahr mal auf den Weg nach
Vroenhoven – Belgien machen wollte, um zumindest an einem der Angeln
teilzunehmen. Schön, dass Marc auch noch einen Bericht im Gepäck mitgebracht hat
und uns so an seinen Erfahrungen teilhaben lässt…
dann mal los:
The New Remember (2ter Durchgang am 06.12.2015),
Dirk van Mirlo, der Hauptorganisator, hatte mir im Vorfeld
via Email und Telefonat Hilfestellung gegeben… Anmeldung – Wegbeschreibung zum genauen Treffpunkt für die Startnummern-
alles wurde erklärt. Zudem hat „Steff“ Hintzen (auch ein Ex vdE-ler) mir ein
paar hilfreiche Infos zur Wegbeschreibung und zum Gewässer selber gegeben,
damit ich nicht gerade so vor nem grossen Berg an Arbeit stand. Wie so oft in
BeNeLux, ist auch der Albertkanal ein Kanal für sich... vor einigen Jahren habe
ich hier und da mal dort gefischt, aber seitdem hat sich einiges geändert,
unter Anderem gibt’s heute am Parcours von damals eine Brücke. Durch diese
Brücke wurde der Kanal an dieser Stelle breiter gebaggert und daher ist dort
nicht mehr soviel Strömung wie einst.
Aber gut, ran ans Werk. Meine Vorbereitung sah so aus das
ich zuerst einmal Mücken klein und gross bestellte. In diesem Falle beschloss
ich diese bei de Snoek (Ophoven – Belgien) zu bestellen, ich hörte aus
Insiderkreisen das er sehr gute Qualität hat und auch noch rechtzeitig liefern
konnte.
So dann ging es weiter, welche Posen und vor allem welche
Gewichte????
Ich entschloss mich 5 Kits aufzubauen, Tropfen von 0,8-1,5gr
und rund von 1 +2 gr. Gesagt getan, an einer feinen Schnur mit sensibler
Bebleiungsmontage, abgelängt für 5 Teile
lagen die Systeme nun auch in ihrem Fach.
Haken ebenso für die Rotaugenangelei noch gebunden, gut
Geschirr ist nun fertig...was nun noch, achja Futter ;)
Es wird also mit Mücken geangelt, dann darf natürlich Lehm nicht
fehlen. Und was noch??
Natürlich noch Futter von van den Eynde, abgestimmt auf die
Rotaugenangelei, wobei die Sorte Turbo eine grosse Rolle spielte, in Kombi mit
Vanille und etwas Koriander. Typisch für die Rotaugenangelei an den Kanälen in
NL und BE ist Taubenmist wie ein jeder weiss, dementsprechend fügte ich am
frühen Morgen vor dem Angeln frischen Mist dem Futter bei und los gings....
Ich fuhr ca. 45 min zu unserem Treffpunkt, die
Wegbeschreibungen haben mir sehr geholfen, und ich wurde von Dirk van Mirlo
direkt empfangen. Meine Startnummer hatte er für mich griffbereit, da diese ist
am Abend vorher bereits gezogen wurde.
Platz E 50, gar nicht soweit weg vom Treffpunkt, quasi 3
Plätze ca. weg... Er berichtete noch kurz, das sich 83 Angler eingeschrieben
haben, und wenn man mal so auf der Liste nachliest, na auch keine kleinen Jungs
UND Mädchen dabei, einige kennt man wie Jo Adriolo ( Team Weltmeister und in der
wertung einer italienischen Fachzeitung „bester Angler in den letzten 5 Jahren“)
oder Fr. Audenaerd Ingeborg ( fischte heute eine 1 im Sektor ) oder auch der
aktuelle Holl. Einzelmeister Theo Schilling, John Savelkoul und andere waren mit
am Start.
(Anm. der Redaktion: wieder einmal möchten wir darauf
hinweisen, was die „NL-Jungs“ alles investieren und wie oft Sie an unterschiedlichen
Gewässern angeln – vergleicht das mal mit Deutschland… dazu aber ein ander mal
mehr)…
Gut, nun ran ans Werk, der Wettstreit geht von 10:50 bis
15:00, wobei die reine Angelzeit von 11-15 Uhr ist, davor wird 10 Minuten schwer
gefüttert... ich war bereits etwas früher da wie nötig und hatte nun gut 3 Std.
Zeit zum Aufbauen. Ist man gar nicht gewöhnt und auch nicht wirklich nötig,
auch wenn man an einem fremden Wasser ist und dadurch alles etwas genauer und
auch motivierter unter die Lupe nimmt, wer kennt das nicht das Gefühl wenn man
an einem neuen Wasser angelt und das Erlernte von vergleichbaren Gewässern dort
dann auch anwenden will, aber 3 Std. braucht man selbst dann auch nicht. Bequem
ist es am Albertkanal noch dazu. Man parkt direkt neben dem Angelplatz und kann
quasi direkt aus dem Auto angeln ;) bzw. eher zum Schutz vor und für die
Fahrradfahrer ;) ( den Krieg mit den Fietsers gibt es auch da) die abgesteckten
Teile in den Kofferraum legen.
Ich beobachtete die ganze Zeit den Wind, lt. Wetterbericht
sollte es konstant bei Windstärke 5 bleiben und Böen aufkommen bis hin zu 7,
puh das ist echt hart, aber der Parcour lag geschützt und bei dem Südwestwind
hatte man nur ein wenig Wind von der Seite und war daher angenehm zu fischen. Nach
ca. 2 Std war alles aufgebaut, wie gesagt 5 Kits, Futter war auch fast durch,
Köder da wo sie hingehörten, nun konnte es losgehen, also in ner Std :) ...
Bis dahin plauderte ich mit meinem rechten Kollegen über
Dieses und Jenes, Fischereigesetze in Deutschland, die gleichen
Kormoranprobleme, Grossfischangeln an Weihern, und wie gerne wir an den Kanälen
fischen.
So nun war aber auch Zeit Ballen zu drücken, Mücken waren
getrennt, ein paar Caster und los gings, nicht wie üblich 17l sondern nur 10l
waren erlaubt, was aber auch ausreichend war, fand ich, ein paar Ballen zum Werfen,
was zum Cuppen und da kam auch schon das erste Signal, es durfte gefüttert
werden. Alle Teilnehmer platzierten ihr Futter und beim nächsten Signal durfte
geangelt werden. Gespannt schaute ich nun auf meine Montage und zwischendurch
auf mein Umfeld, was sich bei den Kollegen so tat. Es wird in 4 Sektoren
gefischt die sehr stark räumlich getrennt waren, und diese wieder in
Halbsektoren, ergo 10 Mann im Halbsektor die man im Auge halten muss, damit man
den Überblick nicht verliert und tunlichst am Ende eine gute Platzierung
rauskommt.
Ich hörte bereits im Vorfeld und sah aus den Ergebnissen in
der ersten Runde die ca. 14 tage vorher stattfand, das mein Sektor nicht gerade
der Beste war, daher musste alles was es an Bissen gab, auch verwandelt
werden.... Jaaaaaa das war auch so, es war erstmal sehr ruhig, nach ca. 15 min
fing der Kollege links ein kleines Rotauge, rechts der Kollege noch nichts...
dann bei mir , futsch der Schwimmer weg und was zappelte da, eine Grundel
:( , naja gut schonmal kein OF dachte
ich mir.
Dann fing auch der direkte Kopf neben mir auf Platz 52
rechts kleine Fische. Na dachte ich Fisch ist da, aber nicht viel. Noch
konzentrierter ging ich nun ans Werk, denn ein jeder weiss, wenig Fisch, dann
fang was man nur fangen kann, hier zählt später jedes Gramm an der Waage. Es
vergingen nun weitere 20 min und weiter runter ging nichts ausser der Kopf der
eine grosses Rotauge hatte. Bestens im Bilde war ich nicht zuletzt dank meines
Bankrunners und Spannpartner Robert „Kette“ Kettenberger, er besuchte mich und
konnte aufgrund seiner Schulter OP (noch) nicht mitfischen, aber nächstes Jahr
starten wir zusammen :) .
Ich dachte nun, mmmh nicht gut, bei mir tat sich nichts...
ich wusste nach genauem ausloten im Vorfeld, das ich genau mittig ein grosses
Loch hatte , was mir zu meinen Nachbarn auch sehr viel mehr tiefes Wasser
bescherte, fast 50cm, daher hatte ich auch echt wenig Hängschnur aber angelbar.
Ich nahm mir jetzt mal eine schwerere Montage und beköderte den Haken, setzte
ein und führte den Schwimmer ganz konzentriert in das Loch und PLOPP Schwimmer
weg und GAS GAS GAS, ich dachte was ist das, ich wusste hier gab es dicke
Brassen und auch echt dicke Voorns (NL für Rotauge) aber das war komisch. Ja es
war Komisch, ein Rotauge im Pyjama sprich ein Barsch von ca. 500gr.... puh
dacht ich als ich das Tier im Kescher hatte, das war aber was. Warum? Feinstes
Rotaugengeschirr und dann das Ding mit den spitzen Zähnchen, man kennt es vom
Julianakanaal, das kann auch schnell Schnurbruch geben. Aber gut, das Ding
nimmt dir erstmal keiner weg, dachte ich mir, aber es kam die Frage auf, wo
sind die Rotaugen? mein Umfeld fing hier und da Kleinfisch inkl. Grundeln. Was
nun, ich wechselte auf eine andere Montage, auf rund, und fischte nun etwas
ruhiger, die Wellen vom Seitenwind und das hin und her klatschen des Wassers,
übertrugen sich zu sehr auf die Pose. Der Albertkanal ist aufgebaut wie ein
Wanne und kommt ein Schiff, werden die Wellen nicht wie typisch in Holland am
Kanal durch die Steinpackung gebremst , sondern werden zwischen den Ufermauern immer
wieder hin und hergeführt. Daher jetzt die andere Montage, und nach ein paar
Grundeln siehe da, es kamen die Rotaugen, meine Kollegen rechts und links
fingen ebenso Fische wobei auch da der eine oder andere Barsch um die 500gr
dabei war. Gasgeben dachte ich, und ich fing ein paar Rotaugen, aber die sind
anders wie die, die ich von damals kannte, sprich - nichts war typisch wie am
Juliana, daher versemmelte ich auch 5 Bisse hintereinander und ich habe
geflucht: Jott verdo.... etc. pp, einmal volles Programm bitte, aber so ist das
halt. Selbst Robert (Anmerkung der Re.: kein KlosterschülerJ) wurde hinter mir ganz
ruhig.
Der Wettkampf ging nur noch ca 1,5std. und auf einmal
überall absolute Stille, keiner fing Fisch...
OK, dachte ich, kennt man irgendwo her, kommen jetzt die
Grossen??? 30 min weiter, immer noch nichts, puh dachte ich wieder, was nun....
ich angel mal vor den Füßen, und naja ein paar Grundeln, immerhin, wie gesagt
jedes Gramm ist wichtig. Und da sah ich bei den Kollegen etwas weiter gröseren
Fisch, daneben auch, und rechts dann von mir auch, also also also ran an den
Speck Grossfischmontage und losgehts...
ich warte, warte warte warte, schau auf die Uhr - ca. 20 min
noch bis Ende.... und daaaaaa schwups der Schwimmer weg, Anschlag Gummi 2
kräftige Fluchten und dan WEEEEEGGG, Fu.. fluchte ich wieder, das war es dachte
ich mir, ausgeschlitzt....
und dann TRÖÖÖÖT zu Ende...
Ende vom Lied von einem sehr schönen Angeltag,
die 1 im Sektor ging weg mit 1220gr, die 2 mit 1120gr, die 3 1120 gr (
gleiches Gewicht mit der 2 aber niedrigere Platznummer) die 4 hatte 860gr und
die 5 war ich, auch mit 860gr und auch hier wieder gleiches Gewicht niedrigere
Platznummer von Vorteil. Ich dachte nur knurrend...der dicke von eben, ne..der
war es
Es war ein schönes Fisches was mir viel Spass gemacht hat.
In der Spitze ist knapp 7 Kg gefangen worden, also ist Potenzial nach oben da
und man muss nochwas tuen, daher Mund abputzen und kommenden Sonntag den
dritten Durchgang starten. Bericht wird folgen :)
Petri
Marc
besten Dank für den Bericht Marc… mal sehen wie es kommende
Woche läuft – ein Platz in einem fischreichen Sektor wäre sicher mal
interessant…