Das vergangene Augustwochenende stand wie in jedem Jahr ganz im
Zeichen des van den Eynde Memorials
zu Ehren von Marcel v.d. Eynde. Erneut war es uns gelungen (die Sommerferien
in NRW hatten doch ihren personellen Tribut gefordert), sowohl für den Bereich
Stipprute als auch für den Bereich Feeder je ein 4er Team
zu formieren – am Ende waren es gar 5 Stipper – doch das war mit Hilfe von Antoine Wierinck – dem Koordinator der Veranstaltung - schnell in den
Griff zu kriegen und so fand Horst Jansen vom
HJG Bream Team
Germany kurzerhand ein sportliches
zu Hause im Team ZPVDE 2. Im
Feederbereich hingegen hatte sich Jayson Greatorex engagiert (bekannt aus
seinen Video Produktionen mit und
bei CT) und mit seinen
internationalen Kontakten 2 weitere britische Angler für das Memorial „draften“ können, sodass unser Nordlicht
Manuel Kröger sich diesmal bereits
teamintern in internationaler
Gesellschaft befand. Kaum der Rede
wert, dass Jamie Harrison und
Richard Vaughan sich nicht nur als tolle Sportangler – sondern darüber hinaus
auch als sehr weltoffene gesellige Kollegen erwiesen und sich nahtlos in unsere
Reihen eingliederten.
2 Trainingstage hatten einige von uns freischaufeln können (Selbständigkeit
und Studium sei Dank) und so endete
die Sternfahrt unserer Teammitglieder aus dem
Raum Hannover und Aachen vor der
Poststation in Willebroek, wo es die erforderlichen Angelpapiere geben sollte.
Nicht unwesentlich wäre seitens der Veranstalter sicher die Information gewesen, dass am
Donnerstag, den 15.08 in Belgien ein gesetzlicher Feiertag war und alle Geschäfte
(auch die Post) geschlossen waren L - diesmal aber trugen eigene Netzwerke zur Lösung bei… ein
kurzer Anruf bei einem befreundeten
belgischen Polizeibeamten regelte
das Ganze – er diente quasi als „Back Up Angellizenz“ falls sich eine Kontrolle
einstellen sollte. So also starteten wir zur ersten Trainingssession in den
Stippsektor – und diese brachte bereits erstaunliches zu Tage. Martin Kinne
fokussierte sich heute primär auf
Kleinfisch und tat dies mit einer
Schlagzahl, die bereits andeuten sollte, dass dies in diesem Jahr durchaus eine Alternative zur ansonsten recht
brassenlastigen Angelei am
Willebroek Kanal darstellen könnte. Schnell jedoch wurde klar, dass auch
Brassen auf der Strecke waren – und bei richtiger Herangehensweise auch in
erheblicher Stückzahl und Durchschnittsgewichten von 1 kg + fangbar waren. Am Ende des Tages stand ganz sicher ein
ausgezeichnetes Trainingsergebnis, welches auf der einen Seite eine enorme Stückzahl und auf der anderen Seite ein enormes Gewicht zum
Ergebnis hatte… und auch Jayson, der sich zu uns gesellte, hatte den ein oder
anderen Brassen mit der Feeder
verhaften können. Mit gutem Gefühl
gings ins Hotel, wo am Abend beim Bier noch Futtertaktiken – Lehmgemische
und Montagen diskutiert wurden um
den kommenden
Tag sinnvoll für das Feintuning zu nutzen.
Also – früh aus den Federn – ab zur Post, wo wir auf Jamie und Richard trafen – dann einen wirklich guten
Laden (Türkische Bäckerei am Markt
in Willebroek) zum Frühstück
gefunden (der wurde vortan täglich aufgesucht) – auf gutes Essen legen Briten im Ausland wert J und dann wieder ab zum Wasser… Jamie,
Richard und "das Jayson“ ab in den Feedersektor bei Willebroek (ein weiterer
befand sich im Wendebecken bei
Kessel) und Martin und Dieter ab zu den Stippern, die oberhalb der Schleuse
Kessel ihr Domizil fanden. Die
Eindrücke vom gestrigen Tag konnten im Stippsektor insgesamt
bestätigt werden und die Taktik für das Wochenende stand und liess sich wie
folgt zusammen
fassen… nach ca. 30 bis 60 Minuten Kleinfischjagd sollte gezielt auf den
Bonusfisch geangelt werden… kam der
nicht, waren weitere Kleinfische immer eine Option um
eine zu hohe Platzziffer für das Team
zu vermeiden. Zurück zum Feedersektor gabs dann eine kleine Überraschung.
Jack Valkenburg – NL Co-Nationaltrainer und neuerdings Matrix und van den Eynde
Verteiler für NL und B hatte Ricky Teale (MATRIX England) zum Memorial
eingeladen. Beide fanden sich im
Feedersektor gleich neben unseren Akrobaten und die 5 hatten dort gemeinsam
trainiert.
Durchaus positiv bewertete man
auch hier den Tag – denn nach schleppendem
Beginn hatte man wohl letztlich doch
einen Dreh gefunden, dem Kanal die
nötigen Kilos zu entlocken und eine Teamtaktik
war ganz im Stile von „Team England“ bereits akribisch erarbeitet und gestenreich
ausdiskutiert…
Also dann – wir sahen uns recht ordentlich präpariert und
sahen gespannt auf den morgigen Tag
– wohl wissend, dass das Memorial
überwiegend von sehr ortskundigen Anglern besucht wird, die den
Willebroek-Kanal in- und auswändig kennen – und unsere 2 Tage Training sich gegen
deren Erfahrung eher wie der berühmte
Tropfen auf den heissen Stein ausnehmen.
Der Abend mit unseren britischen
Kollegen war – wie soll ich formulieren
– very british… die Dame der
Hotelbar hatte „alle Hände voll“ zu tun um
Nachschub – zugegeben – belgisches Bier aus 0,25 Liter Flaschen verdunstet
nahezu in der Hand - zu bringen und logisch… es musste
noch eine Wette für das Match her… feeder vs. pole… wer also sollte am Ende die Nase vorn haben – das Feederteam oder die Polefraktion? Einsatz –für britische
Verhältnisse – gigantische 5 Euro J
Egal – darum
wurde nun bis aufs Blut gekämpft – Tag
1 stand an und…. die Taktik der Poleangler schien gegenüber der unserer
Feederkollegen „ein wenig“ erfolgreicher – gelang es hier nicht, den wichtigen
Bonusfisch zu keschern, wurden Kleinfische in ordentlicher Stückzahl gefangen
sodass es durchweg einstellige Ergebnisse in den 13 Mann starken Sektoren gab –
die Fanggewichte nahmen sich zwar
international mager aus doch dazu
ein echter Lichtblick von Andreas Tuk, der wohl eine Sternstunde seiner
bisherigen anglerischen Laufbahn erlebte als ein ca. 2 kg schwerer Karpfen nach
langem zähen Kampf in den Unterfangkescher glitt – jippieijäh Schweinebacke
– das war der Ausreisser nach oben, der jedem
Team gut zu Gesicht steht – denn das
wurde am Ende die 2 im Sektor und war der Grundstein für Teamplatz 7 der Zwischenwertung– selbst noch mit Kontakt nach oben. Dennoch blieb festzustellen,
dass die Teams aus der Region auf
breiter Front dominierten –
internationale Klasse konnte hier einzig das Team
Shimano – van den Eynde (Clubweltmeister 2008 – Niort Frankreich) erneut unter Beweis
stellen, dass sich nur knapp hinter den TOP Favoriten aus Leopoldsburg (mit 3 aktuellen belgischen Nationalkaderanglern)
platzieren konnte. Im Feederteam hingegen war ein wenig Ernüchterung eingekehrt…
ohne das Team Matrix Wilco hätte es
wohl geheissen – willst Du unsre oben sehen – muss
Du die Tabelle drehn ;-) logisch – Spass gehört an einem
solchen Wochenende dazu – und Angeln ist nun mal
kein 100 m Lauf, der nahezu überall
auf der Welt unter ähnlichen Bedingungen statt findet – in der Analyse galt es
festzuhalten – das gelbe Futter, welches im
Training noch Fisch brachte schien im
Wettkampf absolut fehl am Platze… die Sieger fischten durchweg dunkel – dazu
brauchte es – eher brassenuntypisch - selbst für die Kiloplatten kleine Köder
und entsprechend kleine Haken… dies galt es zum
morgigen Tag zu verändern – bei den
Stippern hingegen durchweg zufriedene Gesichter – wenngleich auch hier deutlich
wurde, dass wesentlich mehr möglich war und nicht der Platz sondern der Angler meist der ausschlaggebende Faktor war…besonders der
nicht nur in Fachkreisen bekannte Valere Elsen hatte hier eine kostenlose
Lehrvorführung im belgischen
Kanalangeln mit der Mücke abgehalten
und ich sass quasi Loge… zur anderen Seite hatte dieses zweifelhafte Vergnügen
übrigens Thijs Lupsen – den „Aachener“ Lesern sicher bestens bekannt – für alle
anderen – Thijs gehört zum oben
bereits vorgestellten Club WM Sieger Team
… 8 kilo zu 1 kilo hiess es am Ende
zu Gunsten von Valere – und dass zu beiden Seiten!!! Was aber war anders als im Training? Logisch – ein solches Training mit 2 Leuten ist natürlich in keinster Weise mit einer Trainingswoche nach Vorbild einer WM oder
EM zu vergleichen – wenn hier 2 Angler Futter und Köder einbringen, verändert
sich dadurch alleine nicht das Beissverhalten am
Kanal // dazu hat der Fisch nahezu „keine Wahl“ – da klappen natürlich viele
Dinge, die unter dem Druck einer
Veranstaltung nicht funktionieren – auffallend war dann auch hier, dass die
Fische insgesamt deutlich sensibler
wurden… ging es im Training mit hellem
wolkendem Lehm
sehr gut, so konnte dies heute nicht durchgehend bestätigt werden… wurde im Training bei mässiger
Strömung Fisch mit bis zu 5 gramm Montagen gefangen, so stand ausgerechnet heute der
Kanal wegen Schleusenarbeiten still – und wie so oft in Holland und in Belgien,
brauchte es eine natürliche Köderführung in XXXXL Format,
wollte man einen der so wichtigen
Brassen an den Haken bekommen – diesen dann am
dünnen Vorfach mit kleinem Haken in den Kescher zu bringen, war sicher noch
ein zweites Problem auf das es sich optimal vor zu bereiten galt… dennoch alles einstellig
bei den Stippern…
Andi Tuk – 2
Robert Schroll – 7
Martin Kinne und Dieter Liebert 8
Alles Jammern hilft nichts – wir lagen noch aussichtsreich
und Tag 2 gab Gelegenheit zur Besserung… um
7 geht der Wecker – ab zum Türken –
und um 9 gibt’s die Startkarten…
Valere Elsen übrigens auf Kopfplatz – englische Buchmacher
zahlen 50 Cent für einen Euro auf die Wette einer Doppel 1… die natürlich auch
kommt…
Kurz ein Wort zur Losung…
Die Angler aus den Mittelsektoren des ersten Tages kommen gemeinsam in
einen Topf und werden für Tag 2 auf die Aussensektoren gelost – mit den Anglern der Aussensektoren von Tag 1
verfährt man analog. So werden die
Sektoren bzw. die Angler in den jeweiligen Sektoren logischerweise auch ein
wenig gemischt… manchmal
allerdings spielt das Los auch verrückt – uns so kommt es heute erneut zu Wierinck vs. Liebert – diesmal auf Platz 7 und 8 - und als sei das noch nicht
genug – parkt Thijs Lupsen gleich nebenan auf Platz 6…
Bereits am
Vorabend wurde diskutiert, wie sich die Strecke wohl verhalten würde… die
Hoffnung der einen war, dass mehr
Fisch auf den Parcours ziehen würde – die
Skepsis der erfahrenen BeNeLux Angler sagte eher etwas anderes…
Und – am Ende
gabs von Jedem etwas… besonders im Kopfsektor schien den Brassen das Futter vom Vortag prima
zu munden… kurioser Weise jedoch
fing Valere Elsen auf 1 die nahezu programmierten 10 Kilo – Platz 2 bis 6 hingegen überwiegend Kleinfisch mit max. 1 bis 2 Bonusfischen – Platz 7 bis
10 dann wieder zwischen 4,5 und 6 kg mit überwiegend Bonusfischen und bereits ab Platz 11 war der Zauber
wieder vorbei… Dieter hier und heute mit
4,36 kg und einer sehr brauchbaren 5 / die mit ein wenig mehr Glück ebenso gut neh 3 hätte sein können – marginale 10 gramm Rückstand auf Nachbar Antoine Wierinck und (grusel) 4 abgehängten Brassen :-( – verdammt verdammt verdammt aber immerhin ca.
2,5 kg Vorsprung auf Thijs Lupsen zur Linken – generell wars heute übrigens insgesamt
nicht der Tag der Shimano vdE Truppe,
die von Platz 2 noch auf Platz 4 durchgereicht wurde – dies jedoch ist schon "jammen auf hohem Niveau" denn was die Jungs ein Kleinfisch fingen, stellte die gesamte Konkurenz in den Schatten – jedoch den Bonusfisch, den konnten "die Blauen" heute ganz
einfach nicht anleinen.
Die Sektoren B bis D gestalteten sich nur in Teilbereichen ähnlich… überwiegend jedoch deutlich dramatischer
Wenige Kleinfische reichten bereits für ein einstelliges
Ergebnis und leider waren hier diesmal
auch einige Null-Fänger zu verzeichnen… unsere Ergebnisse im Detail:
M. Kinne – 300 gr – PZ 8
A. Tuk – 150 gr –
PZ 9
R. Schroll – 80 gr – PZ 11
Ein einziger Brassen bei einem
der 3 – der wäre es gewesen – und schon wären wir vom
letztlich geteilten Platz 8 ins Geld „geschossen“ – denn nur 6 Punkte fehlten
dazu während es bereits 10 Punkte Vorsprung auf Platz 10 waren…
Die Geldpreise gehen an
- Leopoldsburg
- ZPVDE
1
- WV. Waregem
- Shimano VDE
- Mondial
Masters
- Snoekbars
Beringen
Nun noch ein Blick auf die Feederangler…
Leider auch hier keine glücklichen Gesichter… Manuel Kröger
fängt eine für den Kanal hervorragende Stückzahl, kann jedoch gewichtsmässig der Konkurenz kaum
paroli bieten…
1.400 gramm und Platziffer 12
Richard Vaughan geht es ähnlich… hier stehen 1.480 gramm und
ebenfalls eine 12 zu Buche
Jayson bringt es immerhin auf 2.770 gramm und rettet Platzziffer 9
Und Jamie zeigt
aufsteigende Tendenz und schafft 3.320 gramm, die zu Platzziffer 7 reichen.
Erstaunlich, dass die Topgewichte bei den Feederanglern hinter
denen der Polefraktion zurückblieben… der beste Feederangler fing an Tag 2 - 9.960
gramm
– während im Stippbereich gleich 3
Angler die 10 kg Marke knackten und das Spitzengewicht bei 12 kg lag… dazu noch
die TOP 6 der Feederangler
- VERPA
green (Hausgewässer)
- Team Snijders
- VERPA
blue
- Team BENELUX
- Sportshop
Carp
- Feederteam VDE
Zurückblickend auf das Memorial
2013 bleibt aus teaminterner Sicht
unbedingt festzuhalten, dass wir ein Wochenende hatten, welches von best möglicher Stimmung (und Wetter) geprägt war… die Kameradschaft untereinander war trotz unterschiedlichster
Teamherkunft phantastisch – die Zusammenarbeit
am und neben dem Gewässer absolut vorbildlich (ein besonderer Dank
geht an Martin Kinne, mit dem ich 2 erstklassige Trainingstage verbringen konnte).
Dem Memorial, bei dem
alleine die Firma van den Eynde
1.200 Euro in Bar in den Topf legt (doch darum
geht’s gar nicht) --- vielmehr dem Angelsport insgesamt,
stände ein deutlich grösserer Teilnehmerkreis
bestens zu Gesicht! Doch leider war auch das Meldeergebnis hier in Willebroek (100
Teilnehmer für Feeder und Pole
insgesamt) erneut ein Beleg für die
allgemeinen aktuellen Verhältnisse im Angelsport… während Internetforen oder Facebookgruppen aus allen Nähten platzen, bleiben
die Tanzflächen international leer wenn die Mütter mit
den schönen Töchtern in die Disco kommen L
Schon erstaunlich, wo die Angler denn nun alle sind, die im www auf Alles und Jedes neh Antwort wissen???
Termin und Meldeprozedere
jedenfalls werden auch in 2014 wieder HIER auf unserem
Blog bekannt gegeben und wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Teilnehmerzahlen bei Angelveranstaltungen und Klickzähler im www irgendwann mal wieder synchron ticken!!!
hier noch einige Bilder, die die Stimmung "on board" recht gut wiedergeben ;-)
die Schleuse von Tisselt - nicht zu übersehen - seit Jahren findet hier oberhalb und unterhalb das Memorial statt
Martin Kinne - wenn er gerade mal nicht angelt - denkt er garantiert über das Angeln nach
und hier ein unglaublich schwieriges Suchbild... wer den Fehler findet und nächstets Jahr am Memorial teilnimmt, dem zahlt der Blogbetreiber ein Bier in der Hotellobby :-) (Teilnehmer 2013 und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen...
Bild im Sinne des Jugendschutzes durch die Handykamera selbst zensiert ;-)
- logisch - so sehn Sieger aus - Andi Tuk mit Platziffer 2 an Tag 1
auch so sehen sieger aus ;-) POLE defeat feeder