Montag, September 17, 2007

Morgens 3.15 Uhr in Deutschland

.... so – wieder ausgeschlafen... und der Chronistenpflicht folgend auch gleich ein etwas ausfuehrlicherer Bericht vom Wochenende...

gerade mal drei Wochen ist es her, da erhielt ich einen Anruf vom Vorsitzenden unseres AST Oberberg... und ehe Ihr ewig ratet hier gleich des Raetsels Loesung... AST = Angler Stamm Tisch ;-)))

eigentlich sind wir dort „nur“ 2te Reihe Mitglieder... doch diesmal fehlte in Ihrer Stammbesatzung des MILO NRW Team ein Angler und so hatte man mich auserkoren, das Team beim traditionellen Landesverbandsfischen Westfalen Lippe ohne bewertenden oder weiterfuehrenden Charakter zu komplettieren...




einer Einladung, der wir gerne folgten, denn auch mein besonderer „Spezel“ Achim Achterath fand noch Platz im Einzelstarterfeld.

Angeln in Deutschland war also angesagt... eine Disziplin, die bekanntlich anderen Gesetzmaessigkeiten unterliegt als die von uns 3 Laenderecklern zumeist praktizierte Disziplin des Hollandhoppings – eine Tatsache, die wir schlicht und ergreifend akzeptieren muessen – unabhaengig davon, wie nun jeder Einzelne dazu steht!

Doch angeln in Deutschland, das bringt auch noch einige andere augenscheinliche Unterschiede mit sich... daran erinnerte mich spaetestens am Sonntag morgen um 3.15 UHR schmerzlich mein Wecker... sonst einfach nicht meine Zeit - auch nicht zum Angeln ;-)))
also noch kurz die Koeder eingepackt und ab auf die A4... die um diese Zeit ausnahmsweise staufrei befahrbar ist... kurz hinter Kreuz Köln Ost war Treffpunkt mit Achim und gemeinsam weiter gings mit seinem Familienauto Richtung Biggesee.

Ca. 5.30 Uhr planmaessig am Platze und sicherlich schon zu den letzten der 104 Teilnehmer zaehlend nahmen wir in der grossen Runde Gleichgesinnter Platz... Erika Wurm – die LV Vorsitzende begruesste (nach souveraener Erledigung eines mir nicht ganz nachvollziehbaren Disqualifikationsantrages) die Gaeste und erlaeuterte die noetigsten Einzelheiten zur Veranstaltung... die Souveraenitaet mit der Sie dabei zu Werke geht, noetigt mir uebrigens hoechsten Respekt ab... wie ich insgesamt sagen muss, dass die Art und Weise, in der man dort, 1 zu 1 gem. den Regeln des Fischereigesetzes NRW diese Veranstaltung durchgeführt hat, in aller bester Erinnerung bleiben wird...

Dann gings zum Angeln... und weil es einfach nicht alltaeglich ist sei auch hier erwaehnt, dass pro Sektor 2 Adjutanten bereitstanden, die die ortsfremden Angler in Kolonnen zu Ihren Sektoren begleiteten – Fahrzeit ca. 5 bis 10 Minuten...

Die mir vorliegenden Informationen zum Fischfang am Biggesee waren rein theoretischer Natur... bislang hatte ich dort noch keinen "Wurm ins Wasser gehalten"... um zumindest futtertechnisch geruestet zu sein, wurden die erlaubten 5 Liter Fertigfutter in 4 Liter Big Fish und 1 Liter Kleinfisch zerlegt... ums vorweg zu nehmen, die 4 Liter Big Fish haette ich mir getrost sparen koennen...ohne jedoch auf der anderen Seite wirklich Mangel zu beklagen.... Koedermaessig wurde der erlaubte Liter ebenfalls 50 – 50 in Caster und Maden getrennt... Caster uebrigens dieses WE wieder Achims Sache ... was soll ich sagen – einfach genial!!!

Zu Beginn der 45 minuetigen Aufbauphase noch sehr viel Kleinfisch an der Oberflaeche... doch von Minute zu Minute wurde es weniger... daher entschied ich mich von Beginn an fuer die 13,00 m verkuerzt Variante... da ich nicht so der Matchruten bzw Bolokuenstler bin, liess ich diese Optionen ungenutzt... obgleich extra vorbereitet – dumm dumm dumm wie sich spaeter zeigen sollte...

Das Angeln begann... uebrigens bei ca. 5 Grad und Nebel um 7.45 Uhr und recht schnell wurden hier und da -allem Anschein nach unabhaengig von der Geraetezusammenstellung- Rotaugen bis ca. 100 gramm gefangen. Der Zauber war allerdings schnell vorbei nachdem sich die ersten Sonnenstrahlen zeigten und der Nebel sich verzog... bis dahin lag ich gefuehlt noch ganz gut im Rennen... dann allerdings eine boese etwa 2 stuendige Flaute... in der insbesondere mein Nachbar zur linken nach vergeblichen Matchversuchen schlussendlich auf die Bolo setzte und damit scheinbar richtig lag... nachdem ich noch einen Versuch unternahm mit langer Schnur zu fischen, der allerdings schnell dem aufkommenden Seitenwind zum Opfer fiel, zurueck auf die 13 m Spur... und siehe da... hier hatte sich -nach leichtem Beifuettern- noch mal ein ganzer Schwarm Rotaugen versammelt, die ich nun auch in besserer Schlagzahl –verhaften- konnte. Am Ende waren es 1425 gr, die ich als Ergebnis erzielen konnte. Im Bereich E machte es lediglich der Bolomann zur Linken besser... hier zeigte die Waage exakt 100 gramm mehr an...

Achim als einer von 14 Einzelanglern nahm im Sektor F Platz und erzielte dort mit 1750 gramm das hoechste Gewicht. Achim –ohnehin der deutlich bessere Rollenangler von uns Beiden- setzte nach der Anfangsstunde gleich auf die Matchrute und allem Hoeren-sagen nach zu urteilen, gab es kostenlosen Anschauungsunterricht fuer die Mitstreiter in Sektor F... jetzt wissen die mal wie es mir sonst bei unseren gemeinsamen Rollensessions immer ergeht ;-)))

Zurueck im Lokal trafen dann auch die Kollegen vom AST Team ein... auch Sie –Michael Marzinski - 3, Sascha Wackwitz - 3, Bodo Krause – ca. 6 und Achim Dabringhausen – ca. 6- hatten Ihre Sache in den 18 Mann starken Sektoren nicht schlecht gemacht und so sahen wir der Ausgabe der Erinnerungs- und Ehrengaben an ALLE Teilnehmer locker entgegen... auch hier fuehrte Erika Wurm Regie und begann mit Worten des Dankes an die Heimatvereine, die fuer den perfekten Ablauf verantwortlich zeichneten... anschliessend erfolgte in umgekehrter Reihenfolge die Verlesung der Fangergebnisse – mit der fuer uns sehr schoenen Ueberraschung als letztes der 18 Teams aufgerufen zu werden ;-))) von 104 Anglern wurden uebrigens durch die Bank ueberwiegend Rotaugen gefangen... der schwerste Fisch brachte es aber immerhin noch auf ca. 300 gramm

Insgesamt eine bis ins Detail hervorragend organisierte und durchgeführte Veranstaltung ging in gemuetlicher Runde zu Ende. Fuer die Teilnehmer des AST sowie einige andere, die im Oktober zu den PSV Open anreisen werden, hielten wir vor unserer Abreise noch eine kurze Fragestunde zum angeln am Julianakanal ab...

HIER werden wir dann wieder nach Niederlaendischer Gesetzgebung den Flossentraegern im dort vorgeschjriebenen Catch an Release Modus nachstellen...

Bis spaetestens Dorthin