Karpfenjagd in Österreich
Hallo Leser,
wieder mal kehre ich um eine Erfahrung reicher von einem Angeltrip heim und moechte doch gleich zu Beginn sagen, dass ich diese Erfahrung auf gar keinen Fall missen moechte!
Der Anstand verlangt es, dass ich zunaechst die sprichwoertliche Gastfreundlichkeit des Ausrichters und des Ausrichterlandes hervorhebe. Dass, was uns dort in den vier Tagen an Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft und Unterstuetzung zu Teil wurde, kann uns getrost als Vorbild dienen!
Erlebt man – so wie ich – die hierzulande scheinbar mittlerweile uebliche Kaltschnaeutzigkeit mit der nicht wenige sogenannte Sportfreunde Geruechte streuen, falsches Zeugnis ablegen oder aber mit Vorliebe hinterruecks bewusst Tatsachen verdrehen, so ist das Verhaeltniss zum dortigen MAVER Team als reinster Kuraufenthalt zu betrachten.
Doch nun zum Angeln... am Mittwoch Abend gings mit Achim und Susanne auf die 1000 km Strecke gen ungarischer Grenze... natuerlich nett, wenn man sich eine solche Fahrtstrecke unter 3 Fahrern teilen kann... obgleich ich schon sagen muss, dass man an Umkehr denkt, wenn die Navigationsquasseltante kurz hinter Koeln auf der A 3 sagt... folgen Sie dem Strassenverlauf 600 Kilometer...
Am morgen in Ebreichsdorf angekommen, gings dann gleich mit der Freundlichkeit los... Walter Schneider – gerade erst aufgewacht - lud zum Fruehstueckskaffee... anschliessend Zimmer aufgesucht und ab zum Angeln... kleines Vereinscarpodrom ... Fische, wie auch wir sie kennen... wirklich ganz nett zum warmwerden... Verpflegung bracht Rosi – Walters Frau – und kühle Getränke gabs im Clubhaus... alles sehr schick.
Freitag dann Training an einem der Wettbewerbsgewaesser und schon hier die Erkenntnis, dass die Ösi-Carps zu gigantischen Groessen heranwachsen... wie soll das denn bitte gehen mit unseren Montagen??? Aber die Ösis machtens vor und wir so gut wie moeglich nach... Fische fingen wir dann letztlich auch noch und so gings auf zum Ernstfall...
Am Samstag morgen dann kein schlechter Anblick... Ösis Angelprominenz gab sich ein Stelldichein... Gerade die Jungs vom MFC Vienna und die versammelte Maver Truppe vereint wohl schon so einiges an WM und EM Erfahrung, Chep Sieger usw. usw. auf sich... dazu aber – was bei uns leider undenkbar ist - auch mit weniger Equipment beladene Sportsfreunde und innen...
Und siehe da
um einen Dieter Liebert zu schlagen reichten meinem Nachbarn zur rechten heute ein Klappstuhl und zwei handelsübliche Wurfruten dazu ein wenig Futter und eine Dose Mais... sollten wir vielleicht mal drüber nachdenken, warum so was nicht auch hier bei uns möglich ist!!! Umgangsformen machens moeglich liebe Sportfreunde.
Ein etwas ernuechternder Platz im unteren Mittelfeld sprang am Ende fuer mich mit meinen 7 Kg raus... zwar nicht ganz das, wovon ich getraeumt hatte aber es lag nicht an zu wenig Bissen sondern ausschliesslich am mangelnden Geschick im Umgang mit den Seemonstern... 2 bis 3 kilo... schwerer durften sie einfach nicht sein... Herr lass es einen Kleinen sein hoerte ich mich leise beten wenn der Schwimmer unterging....
der Ösi im Sektor schraeg gegenueber faengt einen Amurkarpfen von – bitte anschnallen das Rauchen einstellen die Sitzlehnen in die aufrechte Position bringen- 72 cm !!!! selbstredend mit der Stipprute !!!
Ok... der Schock sass tief... aber es lag noch ein Tag vor uns... da meine Fähigkeiten im wesentlichen im Stipprutenangeln zu suchen sind, entschied ich auch am Sonntag -entgegen zahlreicher Tips- das Hauptaugenmerk auf die Stipprute zu legen... ein wirklich tragischer Fehler wie ich heute weiss...
Die Urgewalt dieser Fische ist schier unbeschreiblich und auch am Sonntag wollte es mir einfach nicht gelingen einen dieser Klötze zu überlisten... als ich endlich so einen Sylvester Stallone der Unterwasserwelt bis ans Ufer gedrillt hatte, wurde meine Gewichtserwartung erneut enttaeuscht... die Power hatte dieser Fisch nur deshalb entwickelt, weil er falsch gehakt war :-(((
Ca. 1,5 Stunden vor Schluss schaetze ich mein Gewicht also auf 3 bis 4 Kilo ... mir war klar - hier musste ich nun irgend etwas grundlegend anders machen- und endlich befolgte ich den Rat von Teamkammerad Axel Feld, der am Vortag hier ganz in der Naehe sass – ich fische mit der Feederrute an einem Schilfbueschel neben einer ca. 35 bis 40 m vorgelagerten Insel. Keine 90 Minuten spaeter schwimmen 23,35 KG in meinem Netz... Der Sektorensieger bringts auf 23,65 GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR !!!!!
Rute - uebrigens meine geliebte Lord Feeder mit der Leihrolle von Frank Leesmeister Spro Melissa 22er Mono (jetzt auch mit voller Spule ;-)) 18er Vorfach 12er bis 10er Grossfischhaken Kamasan... auf diesem Wege Vielen Dank an den Frank!
Solltet Ihr uebrigens mal auf die Idee kommen auch einen solchen Trip zu machen – hier noch ein Tip... beim Fischen mit der Feederrute bloss nicht die Rute aus dem Auge lassen... der Biss eines solchen Carpodrom - Karpfens hat nicht das geringste mit einem hiesigen Brassenbiss zu tun... die Spitze kracht da mal schnell und urploetzlich ohne jede Voranmeldung um einen Meter nach vorne... einen wrklichen Anschlag brauchts mit Sicherheit nicht mehr...
Bilder und Ergebnislisten gibt’s in Kuerze... ein ausfuehrlicher Bericht folgt voraussichtlich im Matchangler Ausgabe September 2007.
Und 2008 sind wir wieder dabei – wenn’s im Burgenland wieder heisst - Leinen los... und diese Dampfer wieder in See stechen... Lust mit zu kommen???
Mein besonderer Dank fuer die Gastfreundschaft, tolle Organisation und den service geht an
Walter und Rosi Schneider
Franz Artmüller
Gerhard und Mary Otto bzw. Maver Austria
die Verantwortlichen der Teichanlagen St. Margarethen und Siegendorf
und an Achim Achterath, Axel Feld, Johannes Gierse und Franz Tischler fuer das tolle Teamklima!!!