Samstag, April 14, 2007

Landesmeisterschaft "Selectie" Limburg NL

Matchanglerhochburg Limburg - NL

Seit gut und gerne 20 Jahren mache ich nun einen ganz kleinen Teil des angelsportlichen Geschehens unseres direkten Nachbarlandes aus und befinde mich dabei in der Regel deutlich lieber mitten drin als nur dabei ...

Diesmal jedoch stand die Landesmeisterschaft der Hengelsportfederatie (Landesverband) Limburg auf dem Programm und da muessen wir Deutsche „ausnahmsweise“ mal draussen bleiben.







Die ideale Gelegenheit also, den Kollegen bei hochsommerlichen Temperaturen mal ueber die Schulter zu schauen und zudem auch gleich eine kleine Omage an unsere westlichen Nachbarn zu verfassen – betrachten wir es einfach als grosses Dankeschön (vielleicht sogar stellvertretend fuer viele Deutsche Matchangler), die Woche fuer Woche die hollaendischen Gewaesser bevoelkern und mit stets grosser Gastfreundschaft und Fairness aufgenommen werden.

Zunaechst fuer diejenigen, die sich im hollaendischen Wettkampfsport nicht so gut auskennen ein paar Details zum Regelwerk bzw. den Rahmenbedingungen. Unter dem Dach der Hengelsportfederatie Limburg, sind seit einigen Jahren alle Angler der Provinz (vergleichbar unserer Bundeslaender) Limburg organisiert. Vorher teilten sich diese Aufgabe insgesamt 3 Verbaende.

Anders als in der BRD ueblich, stellt in den Niederlanden die Landesmeisterschaft quasi die unterste Ebene der Qualifikationsangeln dar... will sagen, Jeder hollaendische Sportangler, der sich einem organisierten Verein des Landesverbandes anschliesst, kann sich ueber seinen Verein fuer die Teilnahme an dieser Meisterschaft melden (entweder nur Einzel- oder zudem Teamwertung). Es besteht keine Vorqualifikation in Form von Bezirks- oder vergleichbaren Meisterschaften. Ein fuer den weiteren Ablauf sehr entscheidender Punkt, denn in der Einzelwertung erreichen die bestplatzierten 20 Prozent aller gemeldeten Teilnehmer die Hollaendische Meisterschaft und bei den Teams immerhin noch die besten 15 Prozent... also keineswegs nur 1 Team und 5 Einzelangler je Landesverband... wie meines Wissens DAV weit geregelt!

In diesem Jahr lag die Teilnehmerzahl uebrigens bei 90 Anglern, die sich an den fuer Veranstaltungen dieser Art in Limburg vorwiegend zur Verfuegung stehenden Kanaelen in zwei Durchgaengen messen werden. Zum einen ist dies der Julianakanal und zum anderen der Lateraalkanal (an beiden Kanaelen findet in 2007 je ein Durchgang statt). Beide Kanaele haben dabei eines gemeinsam... Sie gehoeren technisch sicherlich zum schwierigsten was die Niederlande an Wettkampfgewaessern zu bieten hat und werden daher von vielen hollaendischen Anglern aus anderen Regionen gerne gemieden. Allgemein heisst es, wer hier zurecht kommt, braucht kaum ein anderes Gewaesser in NL zu fuerchten – und vielleicht ist dies auch der Grund dafuer, dass die Limburger Angler zum Besten gehoeren, was die Niederlande im klassischen Angeln nach CIPS Reglement insbesondere mit der Kopfrute zu bieten haben. Als zusaetzlicher Aspekt kommt in diesem Jahr dazu, dass auf exakt der gleichen Strecke am 25 August die Hollaendischen Meisterschaften ausgetragen werden!

Betrachtet man die letztjaehrige Nationalmannschaft der NL, so wird die Dominanz der Limburger Angler ueberdeutlich... und so fand sich auch heute wieder das Who is Who am Julianakanal zum ersten Durchgang der „Selectie“ ein.

Hier alle Titel auf Hollaendischen Meisterschaften bzw. EM und / oder WM Teilnahmen einzelner Teilnehmer oder Teams aufzuzaehlen wuerde schlicht den Rahmen sprengen...

Um es pauschal zu verdeutlichen:
Ca. 60 Prozent der Teilnehmer sind bereits mit Hollaendischen Meistertiteln ausgezeichnet!!!
Ca. 30 Prozent der Teilnehmer verfuegen selbst ueber WM oder EM Erfahrung!!!

In diesem ilustrem Feld machte ich mich also auf den Weg um kurz vor dem Anpfiff noch einige Gespraeche mit den vielen Bekannten zu fuehren.
Gleich am Anfang des Parcours staunte ich nicht schlecht, Frans Pijneburg (Grauvell – van den Eynde) und T. Demand (Garbolino – Sensas) „lediglich“ als Coaches Ihrer Teams anzutreffen... sicher haetten Beide auch als Aktive Ihre Chance gehabt.



Doch der Wettkampfzirkus der Niederlande ist im Umbruch begriffen... zahlreiche private Veranstalter stellen grosse landesweite Angelserien auf, die sich enormer Beliebtheit erfreuen und bereits zu einer echten Konkurenzsituation gegenueber der offiziellen Verbandsangeln gefuehrt haben (die bekannteste wohl die Veranstaltung „Team van het Jaar“ an der nahezu alle hollaendischen Topteams teilnehmen).

Kurz vor Beginn des Angelns konnte ich dann noch diverse Kollegen bei Ihren letzten Vorbereitungen erwischen und die ein oder andere Meinung zu den Fangaussichten mitnehmen.
Wie immer bester Laune, mehrfacher WM und EM Teilnehmer Dieter Fredericks... einfach ein netter Kerl! Hier beim druecken seiner schweren Futterbaelle aus Lehm und Mueckenlarven.




Und auch bei Ihm machte ich kurz Halt ... „Mattje“ Schmitz... wohl DER „Mister Julianakanal“... beangelt man diesen Kanal irgendwo zwischen Stein und Roosteren, begegnet man Ihm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit frueher oder spaeter. Hollaendischer Einzel-Meister wurde er bereits 1987... und wo wohl... logisch am Julianakanal!






...ansonsten steht er an 6 Tagen die Woche mit Rat und Tat in seinem Matchanglerorientiertem Angelgeschaeft in Brunssum hinter der Theke... heute natuerlich hier am Start, der "Chef" der Ultimate - Sensas Truppe Leon Heijnens

...hier Peter Konings , von dem ich Mitte der 80ziger Jahre "das Laufen" am Julianakanal lernte und der mich in die Geheimnisse der Mueckenlarvenangelei sowie die Zubereitung von Taubenmist einfuehrte. Kurz vor dem Start guter Dinge vor meiner Kamera.

Doch dann sollte es losgehen, was am Julianakanal stets schweres Fuettern aus der Hand bedeutet... ca. 10 bis 15 Liter werden pro Teilnehmer zu Beginn eines jeden Angelns je nach Verlauf der Kante auf die 11 bis 13 m Bahn gefuettert. Je nach Beisslaune wird dann entweder von Hand oder aber ueber den Pole Cup sparsam nachgefuettert.


Kurze Zeit und wenige Plaetze spaeter traf ich dann noch auf Jo Adriolo - ebenfalls WM Kader Mitglied und seit einigen Jahren mit eigener Produktlinie. Smalltalk war nun natuerlich tabu... Jo wie immer hochkonzentriert, mit kurzem Blick fuer den Rest des Parcours.




Und nach kurzem warten sogar im Bereich de Kopfplaetze bereits die ersten Fische... fuer den Julianakanal eher selten, sogar einige Brassen unter den ansonsten eher dominierenden Rotaugen. Doch die wurden auch bereits in den Trainingstagen vergangene Woche gefangen.

Am Rande beobachtet... der offizielle Teamdress des Hollaendischen Angelverbandes... mit der Aufschrift "Vissen natuurlijk" was soviel bedeutet wie Angelsport - selbstverstaendlich!

Schade, dass das Alles fuer uns hier aus dem nicht mal 50 km entfernten Deutschland keineswegs sooo selbstverstaendlich ist!? ;-)

Zu Guter letzt ein riesen Dankeschoen ueber die Grenze fuer die vielen tollen Stunden, die wir bereits gemeinsam am Wasser verbracht haben und hoffentlich auch in Zukunft verbringen werden!

Dieter Liebert (de prues)

ergaenzung:

wie ich mittlerweile erfahren konnte, hielten sich die Faenge doch in Grenzen.

In erster Linie wurde auf den Kopfplätzen der Endsektoren Fisch gefangen... die Sektorengewinner de Mittelsektoren machten das Gewicht in erster Linie ueber diverse Brassenfaenge

HIER der Link zu den Ergebnissen